Windenpass im Herbst 2004

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Gebiet Alpstein (Schweiz)
Startpunkt Schiltmoos (1170 m)
höchster Punkt 1680 m
Gesamtanstieg 650 Höhenmeter
Gesamtstrecke 4:30 h
Anspruch einfach (T2, Bergwandern)
Datum 19.09.2004 (So.)
Route Schiltmoos (1170 m) Hoffert Windenpass (1630 m) Alpli Risipass (1459 m) Schiltmoos

 

Bild 1:

Obwohl für das Voralpenland am diesem Sonntagnachmittag Regen angekündigt ist, wagen wir die kleine Tour in den westlichen Alpstein; denn der Alpenvereins-Wetterbericht ermutigt uns - einige Kilometer südlich soll nämlich das vorherbstliche Regenwetter erst am frühen Abend eintreffen. Vom kleinen, wenig benutzten Parkplatz am Schiltmoos geht es zunächst auf der anderen Straßenseite leicht abwärts in das gleichnamige Moor, für das sich die von mir bevorzugten Wandersandalen als klarer Nachteil erweisen, denn der Regen der Vortage hat den torfigen Untergrund stark aufgeweicht. Die dort heimischen fleischfressenden Pflanzen (Sonnentau) sind immer noch gut entwickelt, beginnen sich aber schon auf die bald eintreffenden harscheren Temperaturen vorzubereiten.

Durch einen sattgrünen, feuchten Urwald, eine anschließende Wiese und entlang einem Stückchen Straße geht es zunächst mäßig bergan, bevor der Wanderweg sich rechts von der Straße trennt und steil bergan bis nach Hoffert (1336 m) führt. Am Fuß der Lütispitz-Nordflanke führt nun der markierte Weg im Bogen langsam ansteigend weiter, bis die letzten 150 Höhenmeter steil im Zickzack hoch zum Windenpass (1630m) empor führen. Diese Passage in der Nordflanke ist zu fast allen Jahreszeiten wesentlich mühsamer als der Aufstieg von Süden her, da hier bis in den Juni hinein Schneereste den Aufstieg erschweren und anschließend, besonders aber im Herbst, der Weg kaum abtrocknet und sehr matschig und rutschig ist.

Vom Windenpass aus sind es, so scheint es, nur noch ein paar Höhenmeter bis zur Lütispitz; wie in einem großen Amphitheater sind die Stimmen der vielen Wanderer, die sich in ihrer Flanke befinden, deutlich zu vernehmen, wenn auch nicht zu verstehen.

 

Bild 2:

Ausblick zur Hochalp im Norden.

 

Bild 3:

Im Nordosten grüßt Spicher und Spitzli (rechte Bildhälfte, spitziger, baumfreier Gipfel), die von hier aus betrachtet wie Hügel anmuten

 

Bild 4:

Auf dem Windenpass belohnt aber die herrliche Aussicht alle Mühen. Nachdem die Sonne sich während des Aufstieges noch zurück gehalten hat, entschließt sie sich rechtzeitig, uns während der nächsten Sunden gewogen zu sein, und so genießen wir eine ausgiebige Rast, wobei die ausgewaschenen Schrattenkalk-Skulpturen inmitten der Latschenkiefernfelder als mehr oder minder bequeme Kopfkissen dienen.

 

Bild 5:

Auf dem Windenpass belohnt aber die herrliche Aussicht alle Mühen. Nachdem die Sonne sich während des Aufstieges noch zurück gehalten hat, entschließt sie sich rechtzeitig, uns während der nächsten Sunden gewogen zu sein, und so genießen wir eine ausgiebige Rast, wobei die ausgewaschenen Schrattenkalk-Skulpturen inmitten der Latschenkiefernfelder als mehr oder minder bequeme Kopfkissen dienen.

 

Bild 6:

Von Westen aufziehende Cirrusfelder und der Regenbogen um die Sonne (sogenanntes 22°-Sonnen-Halo) erinnern uns allerdings daran, dass der angekündigte Wetterwechsel bald auch hier eintreffen wird. Weiter geht es anschließend in westlicher Richtung zwischen Latschenkiefern hindurch und an trichterförmigen Vertiefungen, denDolinen, vorbei aufwärts zu unserem höchsten Punkt des Tages (ca. 1750 m,unbenannter Gipfel) und von dort weiter zum Alpli.

Auf diesem Weg ist der Lütispitz in immer neuen Perspektiven zu bewundern.

 

Bild 7:

Angesichts der fortgeschrittenen Zeit und des sich ankündigenden Wetterumschwungs beschließen wir, nicht weiter zum eigentlich anvisierten Punkt 1818 (Richtung Neuenalpspitz) aufzusteigen sondern gleich den Risipass anzusteuern.

Kurz vor dem Risipass zeigt sich der Säntis zum ersten Mal an diesem Tag in seiner ganzen Pracht.

 

Bild 8:

Mattstock und Speer beherrschen den Blick nach Westen

 

Bild 9:

Wandergruppe kurz vor dem Risipass.

 

Bild 10:

Vom Risipass nehmen wir nicht den Wanderweg, sondern den oberen Fahrweg, um die Höhe zu halten - außerdem lockt uns eine wehende Schweizer Fahne zur einzigen bewirtschafteten Alp auf unserer heutigen Route. Mit typisch Schweizer Livemusik feiern die Besitzer den Bettag, einen national-religiösen Feiertag in der Schweiz, der für sie zugleich das Ende der Saison markiert. Der Fahrweg führt noch kurz abwärts und hört dann auf. Statt auf dem Weg Richtung Lutertannen abzusteigen, nehmen wir den Weg querfeldein, der sich allerdings als sehr sumpfig und durch die vom Vieh ausgetrampelten Vertiefungen als recht tückisch erweist. Trotzdem kommen alle heil durch, bis wir nach leichtem Aufstieg wieder auf den am Morgen schon begangenen Wanderweg stoßen. Nach einer weiteren Stunde hat uns die Zivilisation wieder.