Eingehtour Bergell: Von den Acqua Fraggia nach Savogno und Dasile

(einen Moment bitte, die Karte wird gleich angezeigt)

Gebiet Bergell (Italien)
Startpunkt Borgo-Novo (405 m)
höchster Punkt 1030 m
Gesamtanstieg ca. 600 Höhenmeter
Gesamtstrecke 3:00 h
Anspruch einfach (T2, Bergwandern),
hauptsächlich Saumpfade
Datum 17.05.2007 (Do.)
Route Borgo-Nuovo (405 m) Cascade dell' Acqua Fraggia Savogno (930 m) Dasile (1030 m) Borgo-Nuovo

 

Bild 1:

Mit Zittern und Bangen ist für den Organisator der Termin unserer diesjährigen Frühjahrstour ins Bergell herangerückt. Zittern darum, ob sich überhaupt Teilnehmer finden werden, Bangen, ob uns Wettergott Petrus auch in diesem Jahr wieder Wohlwollen entgegen bringen wird. Wie immer erweist sich alles Sorgen als unbegründet und unnötig. Denn zum einen stürzt nach anfänglicher Flaute geradezu eine Anmeldungswelle herein und leztendlich will eine Rekordzahl von 14 Teilnehmern untergebracht werden.

Unser Schweizer Grenzquartier ist damit überfordert, denn in der Pension "Post" finden nur 10 Leute Platz. So müssen die restlichen Wanderer in spe auf ein zweites Quartier ausweichen. Das findet sich nur etwa 100 m Luftlinie entfernt direkt hinter der italienischen Grenze im Hotel Altavilla, zu Fuß von der "Post" aus aber nur über die Zollanlage zu Füßen von Castasegna zu erreichen.

Die Vorbereitungen sind damit erfolgreich abgeschlossen, nur das Wetter muss noch mitspielen. Beim Losfahren sieht es nicht danach aus, denn es regnet in Strömen, aber wir vertrauen der günstigen Wetterprognose für den Alpensüdhang und fahren los.

Beim Splügenpass bekommen wir noch mal einen Wetterschock, denn der Regen geht in leichtes Schneetreiben über, aber je tiefer wir ins Bergell vordringen und je weiter wir nach Chiavenna hinunter fahren, desto angenehmer wird die Temperatur und in Chiavenna weht dann schon wieder das berühmte südlich-warme Frühlingslüftchen. Nur das "blaue Band" am Himmel fehlt noch etwas.

Wir laufen noch kurz durch Chiavenna, um den Bergell-Neulingen einen ersten Eindruck von diesem lieblichen Talort zu geben. Zeit hätten wir auch noch für den botanischen Garten und die dortigen Giganti del Marmiti, aber über Nachmittag ist die Eingangstüre versperrt, so dass wir unverrichteter Dinge wieder abziehen müssen.

Da so viele unserer Truppe das erste Mal im Bergell wandern wollen, setzen wir statt dessen unsere Standard-Frühlings-Anfängertour für den restlichen Nachmittag aufs Programm: Von Borgo Nuovo Aufstieg zu den Acqua Fraggia, mit einem Zwischenstopp bei den labenden Quellen von Savogno (soll heißen: ein kühles Bier) und anschließendem Abstieg über Dasile.

Los geht es also beim Parkplatz nahe dem Campingplatz in Borgo Nuovo, wo die Wasserfälle weder dem Auge noch den Ohren verborgen bleiben können.

Die "zerteilten" Wasserfälle von Acqua Fraggia von weitem.

 

Bild 2:

Auf einem gut beschatteten Weg entlang des Bachlaufes erreichen wir, leicht bepackt, in ein paar Minuten den Fuß der Wasserfälle, wo die sprühende Gischt an heißen Tagen für wohlverdiente Abkühlung sorgt, jetzt aber eher die Objektive der Fotografen zu verschleiern droht.

So suchen wir uns gleich den Einstiegsweg, der uns fast senkrecht und dicht entlang des Wasserfalles in die Höhe führen soll.

Schnell gewinnen wir an Höhe und schauen auf Borgo Nuovo hinunter.

 

Bild 3:

Bald zweigt ein eher ebener Weg vom Hauptweg ab und man erreicht eine gesicherte Plattform mit freiem Ausblick auf Landschaft und Wasserfall.

Blick nach Chiavenna im Tal, wo die Passstraßen von Maloja und Splügen aufeinander treffen. Direkt über den grünen Spitzen der Laubbäume ist noch das Kirchlein von Pianazzola zu erahnen, auf halber Höhe nach Pianazzola und von einer Straße durchzogen liegen die für den Weinanbau gerodeten Südhänge.

Im Vordergrund: die Kirche von Prosto

 

Bild 4:

Die Wasserfälle treffen aufs harte Gestein und bilden eine Wanne, die allerdings fürs Baden weniger geeignet ist.

 

Bild 5:

Blick hinunter ins Bergell. Die aufsteigenden Nebeltropfen der zerstiebenden Wassermassen trüben auf der rechten Bildseite den Blick und das Bild ein wenig.

 

Bild 6:

Die Aussichtsplattform

 

Bild 7:

Bald drängt es uns, wieder weiter zu gehen. Nach einem kurzen Stückchen zurück auf dem Weg, den wir gekommen waren, geht es nun noch mal schweißtreibend richtig hoch. Manche Steilstellen sind mit Stahltreppen entschärft und zusätzlich mit Stahlseilen gesichert.

 

Bild 8:

Das Gelände wird etwas flacher und der Pfad führt über steile Bergwiesen wieder direkt auf den Flusslauf zu, um diesen über eine stabile, aber doch leicht schwankende Hängebrücke zu überqueren. Es wird Zeit für eine Trink- und Spielpause

 

Bild 9:

Die Hängebrücke, gestützt durch einen Felsen in der Flussmitte.

 

Bild 10:

Das Wasser rauscht durch zwei Rinnen um die Ecke

 

Bild 11:

Immer am Bach entlang geht es eine Viertel Stunde höher, bis eine weitere Brücke uns wieder auf die ursprüngliche Seite führt. Von der Brücke aus genießen wir das Schauspiel, wie die Wassermassen direkt in einen kleines Becken stürzen.

Besinnliche Gespräche angesichts der Szenerie?

 

Bild 12:

Hauptsächlich durch bewaldetes Gebiet erfolgt der restliche, steile Anstieg, bis wir endlich die Lichtung rund um Savogno erreichen.

Hier trifft der Pfad auch auf den alten Saumpfad, der von S. Croce hochführt, und wir queren unter der Materialseilbahn hindurch, die von Borgo Nuovo hoch zu den wenig bewohnten Häusern von Savogno führt.

Blick hinunter nach Chiavenna.

 

Bild 13:

Panoramablick nach Westen.

Die Drahtseile führen von Savogno hinüber nach dem auf dem nächsten Sonnenbalkon gelegenen Dasile.

 

Bild 14:

Bereits 20 Minuten nach dem letzten Überqueren des Flusses sitzen wir auf der Terrasse des Rifugio Savagno am Ortseingang von Savogno und gleichen den Flüssigkeitsverlust durch diverse alkoholische und nicht alkoholische Säfte wieder aus.

Weiter geht es nun zur Dorfbesichtigung. Durch die verwinkelten Gassen ist es sehr leicht sich in dem ehemals fast 100 Seelen zählenden Dorf hoffnungslos zu verlaufen, aber wundersamerweise fanden wir uns alle am Ende der Besichtigungstour an einer geeigneten Stelle wieder zusammen.

 

Bild 15:

Die etwas fremdelnden Katzen haben ein Leben wie im Paradies.

 

Bild 16:

Stillleben mit Katze und stillem Örtchen..

 

Bild 17:

 

Bild 18:

Anscheinend gab es im weiteren Verlauf der Tour keine fotowürdigen Motive mehr. Jedenfalls führte der Weg hinüber nach Dasile, wo wir am bekannten Kreuz auf dem dort schon lange liegenden Baumstamm Pause einlegten. Der weitere Abstieg erfolgte dann über das Nachbartal auf bezeichneten Wegen, die schließlich wieder in etwa am Campingplatz von Borgo Nuovo enden.