Von Cavloc zum Malojapass und weiter zum Lägh da Cavloc

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Gebiet Oberengadin/ Bergell (Schweiz)
Startpunkt Cavril (1550 m)
höchster Punkt 1907 m
Gesamtanstieg ca. 500 Höhenmeter
Gesamtstrecke 4:00 h
Anspruch einfach (T2, Bergwandern)
Datum 20.05.2007 (So.)
Route Cavril (1550 m)
Sentiero storico
Turm Belvedere
Gletschermühlenreservat
Maloja (1809 m)
L. da Cavloc (1907 m)
L. da Bitabergh
Orden
Cavril

 

 

Bild 1:

Auch den letzten Tag wollten wir diesmal für eine ausgiebige Wanderung nutzten. Die Route ist etwas zusammengestückelt, aber nichts desto weniger sehr interessant. Wir fahren ein Stückchen hoch Richtung Malojapass und verlassen unsere Autos am Parkplatz bei Cavril.

Blick nach Westen auf die Cima di Rossa (2594 m)

 

Bild 2:

Der Wegweiser verweist auf den Sentiero Storco und die Via Bregaglia, Wege, die mit leichten Varianten auf alten Pfaden nach Maloja hochführen.

 

Bild 3:

Zunächst über halboffene Wiesen, dann immer steiler geht es nach oben. Immer mehr entfernen wir uns vom Lärm der Straße. Die Maloja-Passstraße führt als wahres Paradies für Motorrad- und Sportwagenfans in vielen Kehren über einen anderen Taleinschnitt zum Pass hoch. Zum Glück ist auf die Entfernung fast kein Laut mehr zu hören.

 

Bild 4:

Cima di Rossa (2594 m).

Genau dahinter versteckt sich der 3000er Piz Duan (3131 m) mit einigen Gletschern. Nördlich des Piz Duan sind noch weitere markante, aber weniger bekannte Gipfel, darunter einige weiterer 3000er zu finden (P. Piott: 3053m, Grauhörner: 3012 m, Jufer Horn: 2967 m)

Der Taleinschnitt bei Cassaccia führt hoch zum Septimerpass nach Osten oder dem Val di Cam im Westen.

Nun steigt unser Weg immer steiler durch dichten Wald an und führt an den ausgegrabenen Zeugnissen der alten Römer (Römerstraße) vorbei hoch nach Maloja.

 

Bild 5:

Blick nach Südwesten

 

Bild 6:

Nach 50 Minuten Fußmarsch taucht der Turm Belvedere vor uns auf. Er ist das Überbleibsel des Schlosses Belvedere, dessen Bau 1882 begonnen wurde und Wohnsitz der Grafenfamilie Camille de Renesse werden sollte. Heute dient der Turm als Aussichtsturm, ist aber nur im Sommer geöffnet. Wir stehen vor verschlossenen Türen. Aber auch ohne Aussichtsturm haben wir eine grandiose Aussicht auf die umliegende Bergwelt (Text: Jürgen)

 

Bild 7:

Turm Belvedere

 

Bild 8:

Turm Belvedere

 

Bild 9:

Blick hinunter auf Maloja mit dem Hotel Palace, das heute als Jugendlager dient.

 

Bild 10:

Wasserfall an der Flanke, die zum Lai di Lunghin hochführt.

 

Bild 11:

Ganz in der Nähe wurde bei den Bauarbeiten die größte Ansammlung von Gletschermühlen Europas gefunden. Ein Wegweiser führt uns zu den sieben Mühlen.

Ein Rundweg durchs Gletschermühlenreservat bietet weitere Einblicke in die Gletschermühlenwelt.

 

Bild 12:

Gletschermühle

 

Bild 13:

Der Turm des Schlosses Belvedere, der aus dem Arven-Wald heraus ragt.

 

Bild 14:

Über eine Brücke verlassen wir den Rundweg wieder und kehren nach Maloja zurück.

Kurz vor Maloja stoßen wir beim Cafe, in dem wir uns schon einmal bei schlechterem Wetter aufgewärmt hatten, auf die Hauptstraße.

Häuser von Maloja; Blick Richtung Südwesten.

 

Bild 15:

Von der Hauptstraße Malojas aus finden wir bald eine Abzweigung, die uns aus Maloja und seinem Verkehr heraus führt. Das geteerte Sträßchen geht bald in einen Schotterweg über und führt uns zum Ferien- und Bildungszentrum Salecina bei Orden.

 

Bild 16:

Rückblick.

Im Grünen: Die Häuser um Orden
Im Hintergrund: Der Piz Lunghin

 

Bild 17:

Nach dem Salecina stoßen wir wieder auf ein Sträßchen, das aber für den Durchgangsverkehr gesperrt ist. Den manchmal wilden Bach der Orlegna quert die Straße über ein hohes Brücklein.

Der Bach hat sich tief ins Gestein eingeschnitten.

 

Bild 18:

 

Bild 19:

Blick zurück auf den P. Lunghin (links) und P. Gravesalvas, vorne die Siedlung Orden.

 

Bild 20:

Nun folgen wir einer Weile der Fahrstraße. Dann zeigt uns ein Wegweiser einen schöneren Aufstiegsweg, der uns in einer Viertel Stunde auf den für heute höchsten Punkt bringt. Durch einen engen Einschnitt erreichen wir schließlich in wenigen Minuten den Rand des langgezogenen Cavloc-Sees.

Nach einer kurzen Pause marschieren wir am Westufer des Sees entlang weiter.

 

Bild 21:

Ein Drittel der Seeumrundung über eine Art Strauchheide ist bereits zurück gelegt.

 

Bild 22:

Der idyllisch gelegene See lädt an seinem sonnenbeschienenen Ostufer zum Sonnenbaden ein. Wenn eine Wolke die Sonne verdunkelt, wird es leider jedes Mal empfindlich kühl.

 

Bild 23:

Auch unser Leute machen eine ausgiebige Rast.

 

Bild 24:

M. del Forno mit imposanten Gletschern. An seiner rechten Flanke das Fornotal, an der sichtbaren linken Flanke das Murettotal - beides ehemals wichtige Übergänge nach Italien.

In der Bildmitte die Alpe da Cavloc.

 

Bild 25:

Nach der Rast setzen wir die Seeumrundung fort. Der abwechslungsreiche Uferweg führt über Felsen, durch Felseinschnitte und über Holzstege bis zum Ausgangspunkt der Umrundung.

Eng- und Niedrigstelle

 

Bild 26:

Der Wegführung ist ziemlich hoch über dem See angelegt, an manchen Stellen sicherheitshalber drahtseilversichert.

 

Bild 27:

Ein paar Hundert Meter gehen wir nun den heute eingeschlagenen Weg zurück, dann biegen wir ab nach Westen, in Richtung des Lägh da Bitabergh, und es dauert in etwa eine Stunde, bis wir den See erreicht haben.

Der eher flach erscheinende Lägh da Bitabergh.

 

Bild 28:

In der Nähe ist gerade ein Vergnügungspark, insbesondere für Familien mit Kindern - hier eine Überquerungshilfe - am Entstehen.

 

Bild 29:

Monte Graveselvas hinter Maloja.

 

Bild 30:

Und der gut besteigbare P. Lunghin

 

Bild 31:

Nun geht es auf gutem Weg weiter abwärts, bis wir überraschend schnell das Überlaufbecken erreichen. Es wurde errichtet, um verheerende Überflutungskatastrophen, wie sie früher mehrere Male pro Jahrhundert aufgetreten sind, vermeiden zu helfen. Künstler haben die Mauern mit farbigen Stangen verziert; Kletterer nutzen die Staumauer für ihre Übungen im senkrechten Fels. Ihre Routen führen bis hoch zur Staumauerkrone.

 

Bild 32:

Der Blick durch einen Gitterrost lässt erkennen, wie atemberaubend hoch die Staumauerkrone über Grund wirklich ist.

 

Bild 33:

Instand zu setzendes hübsches Anwesen

 

Bild 34:

Rückblick auf den Einzugsbereich des Hochwasser-Staubeckens bei Orden.

Bild 35:

Geschwungene Staumauerkrone und Kunst am Bau.

 

Bild 36:

Familien machen in aller Ruhe Pause, doch bei uns wird es hektisch. Eine Mitwanderin hält einen PKW an, der unsere Fahrer hinunter zu den Autos in Cavloc bringen soll und hat auch auf Anhieb Erfolg. Doch irgendwie klappt die Kommunikation nicht. Alle anderen beschließen, auch nach Cavril hinunter zu laufen.

So nehmen wir als Abstiegsweg die Passstraße hinunter nach Cavril. Wo es geht, nehmen wir Abkürzungen, aber meist müssen wir am Rand der Straße entlang spazieren. Aber die ist breit genug für motorisierte und nicht motorisierte Straßenverkehrsteilnehmer.

Nur im letzten Stück finden wir noch eine gut machbare Abkürzung durchs Gebüsch und über Wiesen, bis wir endlich vor unseren Autos stehen. Inzwischen sind auch die Fahrer von Maloja zurück gehert und lesen - ein bisschen ungläubig ob des Procedere - ihre Passagiere auf. Noch erstaunter sind sie, als wir ihnen mitteilen, dass unser Heimweg über den Malojapass erfolgt und sie die Kehren also noch mal abfahren müssen.

 

Google-Earth:
Kartenausschnitt der Wanderregion