Foopass im Glarnerland, Tag 1

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Gebiet Glarnerland (Schweiz)
Startpunkt Elm (977 m)
höchster Punkt 2223 m
Gesamtanstieg ca. 1250 Höhenmeter
Gesamtstrecke 4:00 h
Anspruch einfach (T2, Bergwandern)
Datum 14.07.2007 (Sa.)
Route Elm (977 m) Raminerbach Raminer Matt Foopass (2223 m) Helte

 

Bild 1:

Wieder einmal bin ich in Elm gelandet, und möchte von hier aus eine Tour unternehmen. Diesmal parke ich mein Fahrzeug auf dem Parkplatz bei der Tourist-Information, wo ich auch die Gebühr für den Campinglatz vom letzten Aufenthalt nachbezahle.

Von hier aus geht es die Straße entlang langsam zum Ende des Tales hoch. Im Hintergrund der markante Gipfel des Kärpf.

 

Bild 2:

Hinter dem Campingplatz angelangt erlebe ich, wie gerade eine Gondel des Niderenliftes ablegt. In dem luftigen, etwas altertümlichen Gefährt mit freiem Tiefblick finden sechs Personen Platz.

 

Bild 3:

Nun verzweigt sich der Weg an einem Parkplatz; ich nehme den steil über eine Flanke direkt am Raminer Bach ansteigenden Bergpfad. Bald unterquert man die summenden Drähte der Hochspannungsleitung. Schnell gewinnt man an Höhe und es wird das hinter dem Gandstock liegende Hochtal sichtbar, auf das die Niderenseilbahn ihre menschliche Fracht befördert. Irgendwo unterhalb des Felsriegels im Süden müsste die Martinsmadhütte liegen.

Von dort führt der Weg weiter über den Berg und hinunter nach Flims. Aber das ist eine ganz andere Tour, ein ganz anderes Kaliber von einer Tour.

Von der Nideren aus startet auch die Tour zum Martinsloch (Segnaspass), die ebenfalls in Flims endet.

Bald endet der Bergweg und vereint sich mit einem Schotterfahrweg, auf der ich die nächste Zeit bleiben muss.

Am Wegesrand finden sich einige blühende Pflanzen: z. B. diese Skabiose

 

Bild 4:

 

Bild 5:

Auch Fettkräuter-Kolonien dürfen an nassen Stellen nicht fehlen.

 

Bild 6:

Auf der anderen Talseite macht ein riesiger Wasserfall auf sich aufmerksam. Erst fast am Fuß des Abgrundes trifft der Strahl auf das Gestein auf. Auf der Hochfläche taucht hinter dem Wasserfall eine Alm auf etwas mehr als 1300 m Höhe auf. Bald ist das ganze Hochtal sichtbar.

Zur Alm hinauf führt ein Pfad, der den Wanderer von der Alm auf dem im Hintergrund sichtbaren Pfad weiter bis zum Gipfel des Horn auf etwa 2000 m Höhe geleitet.

 

Bild 7:

Der Wasserfall, die Hochebene mit Alm und der Wanderweg

 

Bild 8:

Blick zurück nach Westen: Die Bergstation des Niderenliftes führt auf eine Höhe von 1480 m in den abgebildeten Taleinschnitt. Dahinter ragt der 2098 m hohe Gandstock auf, die Bergriesen im Hintergrund, die zum Vorab hoch ziehen, sind noch deutlich höher.

 

Bild 9:

Blick zurück nach Westen (Anschlussbild): Der Kärpf (2794 m)

 

Bild 10:

Die verschiedenen Stockwerke der Alm werden hier deutlich sichtbar.

 

Bild 11:

Bis jetzt bin ich praktisch durchweg auf der Fahrstraße geblieben. Nun reicht es mir aber und ich suche ein wenig Abwechslung und Abenteuer. So verlasse ich den Weg und steige in ein kleines Seitental mit einem Bach ein, in der Hoffnung, dass der Weg hier passierbar ist. Über eine Umzäunung steige ich hinweg und treffe bald auf eine Stute mit ihrem Fohlen, die zunächst ein wenig aggressiv sind und mit den Hufen ausschlagen, sich aber schnell besänftigen lassen.

Durch Blumenwiesen und über Stock und Stein geht es weiter, bis ein Platz voller Blumen und Schmetterlingen zum Verweilen einlädt.

 

Bild 12:

Blumenwiese

Nun verlasse ich das eingezäunte Gelände und bewege mich im und neben dem Bachbett weiter. Die Hänge links und rechts werden immer steiler und ich muss schon befürchten, dass ich eine der beiden Seiten erklimmen muss. Das wäre nicht ganz so einfach, denn neben der Steile sind die Hänge auch mit fast undurchdringlichem Gebüsch bestanden.

Zum Schluss erklimme ich eine grasbewachsene niedrige Flanke, um mir den weiteren Verlauf genauer ansehen zu können. Der Blick auf die andere Seite beruhigt: Ich muss hier am Steilhang zwar absteigen, aber der Abhang ist nicht gerade sehr hoch und durch das weiche Gestein leicht begehbar. Auch der Weiterweg ist von dort oben gut zu erkennen, er ist harmlos.

Ich wechsle nun die Bachseite und steige sanft einen Hügel bergan.

 

Bild 13:

Blick zurück Richtung Südwesten.

Irgendwo in der Mauer oben muss sich das Martinsloch und der Pass Segnas befinden.

 

Bild 14:

Jetzt ist der Foopass das nächste Ziel. Einen Wegweiser finde ich nicht und so schlage ich einfach einen Weg ein, der mir gangbar erscheint; teilweise führt der Weg entlang von Pfaden, die ein Traktor in die Wiesen gewalzt hat.

Nach langer Zeit und der Begegnung mit einigen Kühen habe ich endlich den leicht besteigbaren Sattel erreicht.

Am Pass angekommen, gönne ich mir eine ausgedehnte Rast, denn der Tag ist noch lange und es ist ausreichend Zeit, noch einen Rastplatz für die Nacht zu suchen. Solange beobachte ich die Flora und Fauna rings um mich herum.

Nun möchte ich mir doch noch kurz die Beine vertreten und marschiere über den breiten Kamm, der den breiten Einschnitt überspannt. Von dieser hohen Warte kann ich endlich auch den offiziell ausgeschilderten und ausgetretenen Wanderweg, der zum Foopass hinauf führt, erkennen.

In der Ebene liegt die Raminer Matt, ein riesiger Almbetrieb.

 

Bild 15:

Alpenaster

 

Bild 16:

Endlich kommt der offizielle Passübergang, der Foopass zum Vorschein. Es ist ein weiterer Sattel auf der anderen Seite, etwa gleich hoch und nur 200 m von der Stelle entfernt, an der ich gelandet bin.

 

Bild 17:

Blick vom Kamm nach Norden zum Foostock (2611 m)

 

Bild 18:

Kühe versammeln sich zum abendlichen Melken unten auf einer Ebene.

 

Bild 19:

Alpenaster

 

Bild 20:

Blick vom Sattel nach Osten ins Muetertal.

Am rechten Bildrand führt der Weg über das Muetertal hoch zum Heubützlipass.

 

Bild 21:

 

Bild 22:

 

Bild 23:

 

Bild 24:

 

Bild 25:

Blick nach Osten (siehe auch Bild 24) mit malerischer Wolkenhaube

Unten im Tal liegt das namengebende Foo; neben dem Weg hoch ins Muetertal biegt ein weiterer Weg in den engen Taleinschnitt nach Norden (links) ab und führt hinunter nach Vorsiez und endet schließlich bei Weißtannen.

 

Bild 26:

Blick nach Südwesten zu den Felsriegeln rund ums Martinsloch. Die beiden unterschiedlich hellen Gesteinsschichten der Glarner Überschiebung und die markante, scharfe Gleitzone sind links hinten deutlich zu erkennen(siehe auch nachfolgendes Bild).

 

Bild 27:

Zoomaufnahme der Tschingelhörner, auf der die Überschiebung noch deutlicher zu Tage tritt.

 

Bild 28:

Blick hinunter ins Tal im Osten (Heite) auf den kleinen Rücken, auf dem ich die Nacht zu verbringen gedenke.

Bald bin auf den Rücken abgestiegen und es geht nur noch ein kleines Stück abwärts. Ich nutze den milden Abend und das Abendlicht, um einige Pflanzen zu fotografieren.

 

Bild 29:

Teufelskralle

 

Bild 30:

Gefranste Glockenblume, rein weiß

 

Bild 31:

Gefranste Glockenblume, lila angehaucht

 

Bild 32:

Küchenschelle

 

Bild 33:

Arnikablüte, vom zurück liegenden Regen- und Schneefall etwas zerzaust.

 

Bild 34:

Glockenblume

 

Bild 35:

Abendstimmung

 

Bild 36:

Purpurenzian mit zwei blinden Passagieren, die anscheinend auch die gute Aussicht und den milden Abend genießen wollen.

 

Bild 37:

 

Bild 38:

 

Bild 39:

Blick Richtung Muotatalsattel

 

Bild 40:

Blick auf die Alm von Foo

 

Bild 41:

Muotatalsattel im letzten Abendlicht

Die Landschaft ist von zahlreichen Polstern und entsprechenden Senken geprägt - kein Platz, an dem man ein ebenes Plätzchen zum Übernachten findet. In einem Einschnitt treffe ich auf einen grasbestandenen kleinen See. Hier ist es zwar eben, dafür aber wiederum ein wenig zu feucht zum Schlafen.

Endlich habe ich an einem leichten Abhang ein passendes Plätzchen gefunden. Ich breite meine Siebensachen aus, stärke mich erst einmal und mache mich anschließend fertig für die Nacht. Zum Glück ist es noch relativ warm und die Nacht bleibt auf jeden Fall trocken.

 

Bild 42:

Blick auf die Alm von Foo

Kurzzeitig wird es sehr feucht, als der Taupunkt erreicht wird, aber magischerweise verflüchtigt sich der Tau bald wieder. Einige Geräusche sind unerklärbar, aber hier oben dürfte es keine gefährlichen Tiere geben und ich fühle mich trotz der ungewohnten Geräusche, der Stille und der Dunkelheit unter dem freien Himmel geborgen und gut aufgehoben. Langsam döse ich weg und wache nur noch einmal kurz auf und merke, dass die Sternbilder sich nur wenig gedreht haben. Den Rest der Nacht schlafe ich durch.