Zahme Gocht und Alp Sigel im Frühling

(einen Moment bitte, die Karte wird gleich angezeigt)

Gebiet Appenzellerland (Schweiz)
Startpunkt Schwende (840 m)
höchster Punkt ca. 1700 m
Gesamtanstieg 850 Höhenmeter
Gesamtstrecke 12 km; 3:30 h
Anspruch einfach (T2, Bergwandern)
Datum 01.06.2008 (So.)
Route Schwende (840 m) Bärstein Zahme Gocht (1600 m) Alp Sigel Plattenbödeli Brülisau Schwende

 

Blick Richtung Bogartenlücke und Marwees>

Bild 1:

Endlich war es wieder warm geworden und damit Zeit für eine "richtige" Bergtour. Vor einigen Jahren hatten wir eine Tour auf die Alp Sigel unternommen und waren dazu über die Zahme Gocht aufgestiegen. Eine Wiederholung der Tour erschien mir ein guter Einstieg in die neue Wandersaison.

Startpunkt war das kleine Dörfchen Schwende, direkt gegenüber einem Bahnübergang der Schmalspur-Eisenbahn. Im Tal begrüßte mich schon der warme Bergfrühling und die warme Luft schmeichelte allen Sinnen.

Das Fahrzeug blieb also auf dem kleinen Parkplatz direkt am Schwendibach stehen und los gings über die Bahngleise in eine andere Welt.

Blick Richtung Bogartenlücke und Marwees

 

Das Schweizer Bähnle im Appenzellerland

Bild 2:

Und schon kommt das Appenzeller Bähnle, das nicht vorbei rattert, sondern eher vorbei schnurrt pünktlich wie eben das sprichwörtliche Schweizer Uhrwerk.

 

Ebenalp und Äscher

Bild 3:

Kaum sind ein paar Höhenmeter erklommen, so kommt schon die Ebenalp mit der Bergstation der Seilbahn in Sicht. Von hier aus ist gut zu sehen, dass die Ebenalp auf einem steil abfallenden Felsabsatz sitzt.

In den Wänden unterhalb der Ebenalp sitzt das Gasthaus Äscher. Der Zugang erfolgt von der Ebenalp aus durch einen natürlichen Tunnel, den in prähistorischer Zeit schon Bären für ihren Winterschlaf benutzt haben.

 

Bogartenlücke

Bild 4:

Vor mir in südwestlicher Richtung erhebt sich der mittlere Teil der Alpsteinketten mit der noch von Schneeresten gefleckten Bogartenlücke, von der aus man hoch zur Marwees (rechts) mit ihren steil abfallenden Wänden aufsteigen kann. Links von der Bogartenlücke der Bogartenfirst.

 

Der scharfe Grat der Marwees.

Bild 5:

Der scharfe Grat der Marwees.

 

Plantago media

Bild 6:

Mittlerer oder (Weide-) Wegerich (Plantago media)

 

Zahme Gocht

Bild 7:

Der Weg führt nun teilweise durch Wiesen. Ich will vermeiden, das ganze schöne Gras zu zertrampeln und laufe am Rande eines Feldes entlang. Der Weg führt aber bald nur noch abwärts und nun stecke ich fest, denn ich müsste ein umgepflügtes Feld queren, was die Landwirte aber bestimmt nicht gerne sähen. Ein Einheimischer kommt aber zu Hilfe, so dass der richtige Pfad bald wieder gefunden ist. Dieser ist aber zunächst ein etwas monotoner Fahrweg und geht erst nach einiger Zeit in einen bequemen Wanderweg über.

Ausblick auf mein erstes Ziel, dem Durchstieg durch die Zahme Gocht.

Was sich hinter dem lautmalerischen Begriff Gocht verbirgt, hat der Tagesanzeiger recherchiert und abgedruckt:

... Diesem [Wörterbuch] zufolge ist «Gocht» gleich «steile Halde». Markus-der-Ortsnamenforscher fördert aus seinen Speziallexika Genaueres zutage: «Gocht», die verdumpfte Form von «Gacht», sei ein Ostschweizer Ausdruck. Aus dem Althochdeutschen «Gaht» gleich «Aufgang, Durchgang» leite sich der Flurname ab, er sei verwandt mit dem Adjektiv «gäch», also steil. «Zahme Gocht»: eine gebändigte Steilpartie im Gelände.

 

Die Stoffleren-Alp vor der grandiosen Kulisse des Alpsteins

Bild 8:

Die Stoffleren-Alp vor der grandiosen Kulisse des Alpsteins.

 

Alpsteinkette vom Säntis zum Schäfler

Bild 9:

Blick auf die Alpsteinkette vom Säntis zum Schäfler.

 

Säntisgipfel

Bild 10:

Der Säntisgipfel, noch mit beachtlichen Schneeresten, daneben Hangeten und Altenalptürm.

 

Schäfler mit Schäflerhaus

Bild 11:

Der Schäfler mit dem Schäflerhaus

 

Schäfler und Ebenalp

Bild 12:

Schäfler und Ebenalp

 

Die steilen Platten zwischen Schäfler und Säntis

Bild 13:

Die steilen Platten zwischen Schäfler und Säntis. Unten in der Flanke verläuft der Aufstiegsweg zum Schäfler via Mesmeralm, den wir schon vor vielen Jahren einmal begangen haben.

 

Ebenalp

Bild 14:

Der Startplatz für die Gleitschirmflieger auf der Ebenalp

 

Durchstieg druch die Zahme Gocht hoch zur Alp Sigel

Bild 15:

Von nun an ist es mit der leichten Wanderung vorbei, es folgt der anstrengende Anstieg über einen Schuttfächer. Inzwischen haben sich auch aus allen Richtungen Wanderer zusammen gefunden. Das schweißtreibende, zum Glück durch die Büsche etwas schattige Anstiegsstück ist bald überwunden. Im Schatten der steilen Felswand quert der Weg nun hinüber zum drahtseilversicherten, aber einfach zu überwindenden Durchstieg hoch zur Alp Sigel.

 

Durchstieg druch die Zahme Gocht hoch zur Alp Sigel

Bild 16:

Der Durchstieg durch die Zahme Gocht von oben betrachtet.

 

Rückblick zur Gocht

Bild 17:

Durch den Einschnitt kann man sich scheinbar direkt bis ins Tal hinunter kullern lassen. Noch ein paar Schritte und der Zaun, der die Alp Sigel vom steilen Absturz trennt, ist erreicht.

Rückblick zur Gocht. Woher kommen denn plötzlich die vielen Menschen her?

 

geologischer Höhenweg von der Stauberenchanzlen bis fast zur Saxer Lücke

Bild 18:

Noch ein Riesentrupp ist an diesem Spätfrühlingstag unterwegs.

Im Hintergrund überblickt man einen Teil des geologischen Höhenweges von der Stauberenchanzlen bis fast zur Saxer Lücke.

 

Gold-Fingerkraut

Bild 19:

Auf der leicht schräg abfallenden Alp Sigel ist es deutlich hkühler und es pfeift ein stetiger Wind. So begebe ich mich gleich ein Stückchen bergabwärts und ruhe mich hinter einem beschützenden Hang aus. Umgeben bin ich von einer phantastischen Blumen- und Blütenwelt, an der die anderen Wanderer anscheinend recht achtlos vorüber ziehen.

Gold-Fingerkraut

 

Hoher Kasten

Bild 20:

Der Hohe Kasten (und nebenan der Kamor) mit seiner markanten Antenne kommt jetzt auf der anderen Seite in Augenhöhe ins Blickfeld.

 

Kreuzberge und Roslenfirst

Bild 21:

Kreuzberge (hinten) und Roslenfirst, dahinter der breite Gipfel des Mutschen

 

Bild 22:

 

Blick von der Alp Sigel auf Saxerfirst, Kreuzberge und Roslenfirst

Bild 23:

Blick von der Alp Sigel auf Saxerfirst, Kreuzberge, Roslenfirst und Saxer Lücke.

 

Globularia cordifolia

Bild 24:

Herzblättrige Kugelblume (Globularia cordifolia) ...

 

Globularia cordifolia

Bild 25:

... mit Dutzenden von roten Milben, die in den Blüten herumkrabbeln.

 

Potentilla brauneana ??

Bild 26:

Zwerg-Fingerkraut (Potentilla brauneana) ??

 

Leinkraut

Bild 27:

Leinkraut

 

Hoher Kasten

Bild 28:

Hoher Kasten

 

Blick zum Hohen Kasten

Bild 29:

Irgendwie habe ich keine Lust, auf den ausgetretenen Pfaden weiter zu wandern. Inspiriert durch die vorhin gesehenen "Gratwanderer" gehe ich querfeldein über die verkarstete Hochfläche der Alp Sigel bis etwa auf 1700 m Höhe. Grasflächen wechseln dabei mit hohen Kalksteinrippen ab, in derem Schatten noch Harschscheefelder auf die Strahlen der Sonne warten. Wo der Schnee gerade eben erst geschmolzen ist. strecken die etwas zerdätscheten Blätter und Blüten der Krokusse ihre Köpfe ins Freie.

Blick zum Hohen Kasten.

 

Potentilla aurea

Bild 30:

Gold-Fingerkraut (Potentilla aurea) ?? mit einer Unzahl von Milben

 

Potentilla aurea

Bild 31:

dto.

 

Gipfelkette zwischen Stauberenchanzlen und Saxer Lücke

Bild 32:

Blick vom fast höchsten Punkt der Alp Sigel auf die Gipfelkette zwischen Stauberenchanzlen und Saxer Lücke.

 

Stauberenchanzlen und Stauberenhaus

Bild 33:

Stauberenchanzlen und Stauberenhaus

 

Alp Sigel

Bild 34:

Nun ist es leider schon wieder Zeit abzusteigen. Ich wende mich wieder nach OSten und steige ab zu den Gehöften der Alp Sigel.

 

am Abstiegsweg

Bild 35:

Bei der Alp Sigel zweigt der Weg nun nach Süden ab und biegt in eine steile Flanke ein. Der Weg ist einfach und verläuft in Serpentinen, mal über Wiesen, mal im lichten Wald, der an diesem nach Süden ausgerichteten Hang und in der gleißenden Sonne nach Harz und der Sehnsucht nach dem Süden riecht.

 

Stauberenchanzlen und Stauberenhaus

Bild 36:

Stauberenchanzlen und Stauberenhaus

 

Sämtisersee

Bild 37:

Schon bald schaut zwischen den Kiefern der Sämtisersee hervor. Kurze Zeit später ist er erreicht und damit auch die lustwandelnden Menschenmassen. Durch die Schlucht geht es zunächst noch auf freundlichen Wanderwegen, aber dann auf breitem, unangenehm steilem Almweg wieder nach unten Richtung Brülisau.

 

Bild 38:

Dann gilt es, den Höhenrücken zu queren, um wieder hinüber nach Schwendi zu kommen. Busse und Autos verkehren hier, aber keiner davon erbarmt sich meiner, und so gehts halt zu Fuß zurück zum Auto.

Blick zur Zahmen Gocht, diesmal im Abendlicht. Kaum zu erkennen ist, dass der Durchstieg durch die Mauer so leicht fällt.

 

Zahme Gocht

Bild 39:

Der Durchstieg der Zahmen Gocht