Speer - Umrundung und Besteigung

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Gebiet Toggenburg (Schweiz)
Startpunkt Vorder Wengi (P, 1084 m)
höchster Punkt 1951 m
Gesamtanstieg 1300 Höhenmeter
Gesamtstrecke 5:30 h, 12 km
Anspruch einfach (T2, Bergwandern)
Datum 21.06.2008 (Sa.)
Route Vorder Wengi (P, 1084 m) Hinter Wengi Furggen (1669 m) Unterchäseren Oberchäseren (1649 m) Speer (1951 m) (Speermürli) Elisalp Rossalp Hinter Wengi Vorder Wengi (P)

 

Bild 1:

An diesem Wochenende steht die Umrundung und Besteigung des Speers auf dem Plan, und zwar mit dem Parkplatz bei Vorder Wengi als Startpunkt. Die direkte Aufstiegsroute auf den Speer über die klettersteigähnliche Route wird auf einen zukünftigen Zeitpunkt verschoben. Leider muss man dazu bis ins Linthal nach Kaltbrunn hinab fahren, um an die Abzweigung hoch nach Hinter Wengi zu gelangen. Dann folgt noch die lange Auffahrt Richtung Parkplatz, bevor es endlich losgehen kann.

Schon bald nach dem Start gibts die erste, trotz aller Frühe schon gut besuchte Beiz, aber gefrühstückt habe ich schon.

 

Bild 2:

Primeln blühen vor dem deutlich erkennbaren Hintergrund des Nagelfluh-Gesteins, das man als Hauptgestein in diesem voralpinen Gelände vorfindet.

 

Bild 3:

Kurz danach verzweigt sich der Weg mehrfach. Die beiden direkteren Aufstiegswege lasse ich buchstäblich links liegen und schlage den nach Westen führenden Weg Richtung Chuemettler ein.

Rückblick auf den Talkessel von Hinter Wengi

 

Bild 4:

Weißblühende Küchenschelle kurz vor der Scharte, bei der ich den auf den Chuemettler führenden Weg verlasse

 

Bild 5:

Nach dem engen Durchschlupf durch die Scharte auf 1 603 m muss ich mich erst einmal orientieren. Der offizielle Wanderweg führt nun - 300 m an Höhe verlierend - abwärts nach Truebsiten, um dann wieder zum 1 669 m hohen Furggen anzusteigen. Da mir noch ausreichend Höhenmeter bevor stehen, möchte ich mir das nicht antun. Das Gelände sieht überschaubar genug aus, um eine etwas weniger verlustreiche Route hinüber zum Furggen zu finden. So suche ich mir, immer die Kuhpfade ausnutzend, einen Weg an den Felsen entlang und immer die Höhe haltend. Fast immer ist das problemlos möglich.

Blick hinüber zum Chuemettlergipfel, der von der Südseite aus ein harmloser Grasgipfel ist, von Norden aber eine durchaus anspruchsvolle Tour.

 

Bild 6:

Blick nach Westen Richtung Mythen (ganz im Hintergrund)

 

Bild 7:

An diesen Nagelfluh-Pfeilern vorbei verläuft mein Querfeldein-Weg

 

Bild 8:

Rückblick auf die Scharte (Bildmitte), durch die ich gekommen bin.

 

Bild 9:

Nun erreiche ich einen sanften Hügel, der durch seine warme Südexposition schon mit einem wahrhaften Blütenteppich besetzt ist. Von hier aus kann ich das nächste Ziel, den Furggen, den Passübergang ins nächste Tal schon sehen (hier nicht zu sehen, der Übergang ist rechts vom Bild) Dieses Tal muss noch überquert und dann der Gegenhang erklommen werden.

 

Bild 10:

Die Nordkante des Fänerenspitz

 

Bild 11:

Der sanfte Chuemettler

 

Bild 12:

Über zum Teil recht hohe Stufen aus brüchigem Schiefer bin ich inzwischen am Sattel, dem 1669 m hohen Furggen, angelangt.

Blick zu den Ausläufern des Fänerenspitz auf der einen Seite ...

 

Bild 13:

... und den scharfen Grat auf der andere Seite des Sattels

 

Bild 14:

Nun geht es auf der anderen Seite hinab Richtung Unterchäseren. Nicht ganz klar ist, wo der Weg verläuft. Manchmal scheint ein ausgetrampelter Weg vorhanden zu sein, manchmal nicht. Ein markierter Weg verläuft meines Erachtens in die falsche, weil zu südliche Richtung, aber wahrscheinlich wäre dies doch der offizielle Weg gewesen. Da ich jedoch nicht unnötig Höhenmeter verlieren will und im Bewusstsein, wieder nach Oberchäseren aufsteigen zu müssen, gehe ich auf einfachem und direktem Weg querfeldein abwärts. Erst später entdecke ich endlich auch die entsprechenden Wegmarkierungen und folge ihnen nun bis fast zur Talsohle.

Imposant sind die schräg gestellten Platten, die letztlich im Gipfel des Speer, der von hier aus noch nicht sichtbar ist, gipfeln.

Hier der Blick hoch zum Punkt 1813.

 

Bild 15:

Blick durch das sich nun öffnende Tal ins Glarnerland

 

Bild 16:

Blick zurück zum Furggen

 

Bild 17:

dto.

 

Bild 18:

Der charakteristisch dunkelgrüne Rippenfarn

 

Bild 19:

Blick ins Glarnerland mit Glärnisch und Tödi

 

Bild 20:

Blick nach Westen zur Fänerenspitz - Kette

Der reguläre Weg führt zur tiefer liegenden Unterchäseren-Alm, wo er sich dann verzweigt. Den zusätzlichen Höhenverlust möchte ich wieder vermeiden und schlage mich wieder querfeldein in die Büsche. Der Anstieg ist sehr schweißtreibend und verläuft weglos von Rücken zu Rücken, immer die Angst im Nacken, dass es nicht mehr weiter geht. Aber das Gelände ist hier nicht so unberechenbar, dass man nicht auf Alternativrouten ausweichen könnte.

 

Bild 21:

dto.

 

Bild 22:

Mattstock - Nordseite

 

Bild 23:

Blick nach westen am Fänerenspitz vorbei.

 

 

Bild 24:


Erst kurz vor Oberchäseren stoße ich wieder auf den regulären Weg. Auf der gut besuchten Alm angekommen gibt es als Belohnung vor dem Endspurt auch eine Erfrischung.

 

Bild 25:

Von der Gaststätte aus muss nur ein kleiner Hügel erklommen werden und schon ist der Blick frei auf den Gipfel mit seiner ausgebauten Plattform. Der Weg selbst verläuft teilweise auf dem unteren rechten Schneefeld und führt dann in der Rinne links von der Gipfelplattform zur höchsten Stelle des Speers.

 

Bild 26:

Bald ist der Gipfel erreicht und es öffnet sich ein atemberaubendes Panorama.

Hier das etwas dürftige, aber originelle Gipfelschild

 

Bild 27:

Blick von der Gipfelplattform auf den Verbindungsgrat nach Westen, den einige furchtlose Wanderer als Rastplatz benutzen. Dem Fänerenspitz vorgelagert ist der Chuemettler, der wie eine Miniausgabe des Speers aussieht.

 

Bild 28:

Blick nach Osten: Auf der südlichen Flanke verläuft der Weiterweg ins Steintal, den ich nehmen will; der Durchgang erfolgt zwischen dem Speer und dem in der Bildmitte liegenden Speermürli. Ganz im Hintergrund ist der Alpstein schemenhaft zu erkennen.

 

Bild 29:

Blick hinunter auf die genommene Strecke; die Alpe Oberchäseren verbirgt sich hinter dem Hügel in der Bildmitte.

 

Bild 30:

Grat Richtung Westen

 

Bild 31:

Der Gipfel des Mattstock

 

Bild 32:

Nun ist es Zeit, den Gipfel wieder zu verlassen, denn bis zum Ausgangspunkt liegt noch eine weite Strecke und nochmals ein mühseliger Aufstieg vor mir.

Einige schlagen die Abstiegsroute über den Grat ein. Dass es sich an einigen Stellen um exponiertes Gelände handelt, kann man an der Haltung der Wanderer an einigen Stellen erkennen, die über die Platten zu kriechen beginnen

 

Bild 33:

Blick zum Alpstein; dem Alpstein vorgelagert sind die wie Spielzeugberge aussehenden bewaldeten Gipfel (Stockberg, Neuenalpspitz)

Beim Abstieg gilt es vorsichtiger zu sein als beim Aufstieg, um in dem steilen Geröll nicht auszurutschen

 

Bild 34:

Der einfache weiterweg im Hang liegt nun vor mir.

In den tiefen Rinnen liegt noch meterhoch Schnee. Zuerst laufe ich an der Seite im Gras, entdecke aber bei einer erzwungenen Überquerung bald, wie viel aufregender es ist, über die Schneefeldern herunterzurutschen oder in großen Schritten herunter zu spurten.

 

Bild 35:

Blick nach Süden zum Mattstock und dahinter den Churfirsten und Ausläufern; in der Bildmitte der Gulmen.

 

Bild 36:

Die einzige etwas anspruchsvollere Stelle kommt, als der Weg sich nach Norden wendet und dabei diese Felsmauer überwinden muss. Aber das sind nur ein paar - unnötigerweise drahtseilversicherte - Meter ...

 

Bild 37:

Bald darauf ist der Sattel erreicht und der Weg hinunter ins Steintal beginnt. Ich sehe, dass der Weg weit nach Osten ausholt und glaube wiederum den Weg abkürzen zu können. Diesmal ist mir aber kein Erfolg beschieden, denn ich ende an einem Abgrund, den zu überwinden nicht ratsam wäre. So kehre ich reumütig zum regulären Weg zurück.

Der Speergipfel von Osten.

 

Bild 38:

Das Speermürli im Osten

 

Bild 39:

Die Ausläufer des Speers nach Norden (ca. 1600 m hoch) trennen das Steintal vom Wengital. Irgendwo muss ich also noch einmal hochsteigen. Aber zunächst gilt es, zur Bodmenalp (1476 m) abzusteigen.

 

Bild 40:

Ein Fahrweg führt nun eigentlich weiter, aber der gefällt mir ganz und gar nicht und so steige ich wieder weglos und steil empor, bis ich endlich den Grat erklommen habe und lande dabei fast am Einstieg zum Klettersteig auf den Speer.

Speer-Nordwand

 

Bild 41:

Nun bleibt nur noch der Abstieg auf dem Weg, den ich am Morgen in der Flanke schon gesehen hatte.

Rückblick zur Speer-Nordwand

 

Bild 42:

Herzblättrige Kugelblume

 

Bild 43:

Blick hinüber zum Chuemettler. Durch die Scharte in der Bildmitte führte der Wanderweg am Morgen dieses Tages. Damit ist die große Runde um den Speer vollendet.