Hohe Kugel

(einen Moment bitte, die Karte wird gleich angezeigt)

Gebiet Bregenzerwald (Österreich)
Startpunkt Ebnit (1000 m)
höchster Punkt 1645 m
Gesamtanstieg 600 Höhenmeter
Gesamtstrecke 5:00 h
Anspruch einfach (T2, Bergwandern)
Datum 21.02.2004 (Sa.)
Route Ebnit (1000 m) Hohe Kugel (1645 m) Kuhboden Schneewald Alpe Ebnit

 

 

Bild 1:

Einen gemächlichen Tag hatten wir geplant, zumal da auch zwei Schneeschuh-Neulinge mit von der Partie sein sollten. So war die Abfahrt erst um etwa 9:00 in Konstanz geplant.

Zu dieser Uhr- und Jahreszeit hätte es zur vereinbarten Abfahrtszeit längst heller Tag sein müssen, doch ein Blick nach draußen hätte eher vermuten lassen, es herrsche der Dämmerzustand einer nordischen Mittsommernacht. Es wollte und wollte nicht hell werden, zudem war der Himmel von einem eigenartigen Gelbstich erfüllt. Von Saharastaub über eine atomare Wolke bis zum Weltuntergang reichten die Vermutungen zur Ursache. Erst auf der Rheintalautobahn ließ zumindest der Blick nach Süden auf ein normales Himmelsblau (oder an diesem Tag eher Himmelsgrau) hoffen.

Kurz hinter Dornbirn führt das Sträßchen weiter über die beeindruckend schöne, manchmal aber auch beklemmend enge Rappenlochschlucht auf enger, kurviger und steiler Straße hinauf ins etwa auf 1000 m hoch gelegene Ebnit. Parkplatz bei der Kirche oder am Skilift war da die Frage. Da es eine Rundtour werden sollte, schien es eigentlich egal; die Kirche gewann - ein Entschluss, der uns letztlich zusätzliche zwanzig Minuten Marsch auf der Straße kostete.

Blick vom Parkplatz Richtung Bocksberg und Hinterbergalpe.

 

Bild 2:

Auf die Plätze, fertig -- LOS!!

 

Bild 3:

Zunächst geht es auf dem schon erwähnten Sträßchen zur Liftstation. Wir wandern kurz an der nur von wenigenSkifahrern bevölkerten Piste entlang, queren sie dann ... und suchen zunächst vergeblich den Einstieg zum Aufstieg.

Blick zurück nach Norden

Geplant war ursprünglich, den hier im Bild sichtbaren Alpweg für den Abstieg zu verwenden. Wir wären dann direkt am Auto gelandet. Doch an diesem Tag kam alles anders als geplant ...

 

Bild 4:

Nach Osten hin wird langsam der Höhenzug sichtbar, der das Auge allmählich zum 2004 m hohen Hohen Freschen führt.

Mörzelspitze

 

Bild 5:

Sattelspitz und Alpkopf (??)

 

Bild 6:

Immer noch ist der Himmel schwefelgelb. Langsam machen sich jedoch die angemalten Wolken Richtung Allgäu davon, allerdings geben sie nicht, wie vom Wetterbericht ursprünglich angekündigt, den Weg frei für die Sonne.

Endlich sehen wir einen Verwandten im Geiste, nämlich einen Schneeschuhwanderer, der zielstrebig den Aufstiegsweg zur Hohen Kugel zu nehmen scheint. Wir freuen uns, vertrauen seiner Ortskenntnis und folgen ihm - nur um vor einer Steilwand, die wir uns nicht hoch trauen und in der auch unser namenloser Freund Schwierigkeiten hat, wieder umzukehren.

Die erste Brotzeit ist für einige schon fällig. Dann gehts wieder ein Stück abwärts, bis wir endlich mit etwas Glück und Intuition auf den ausgeschilderten und markierten Weg treffen.

 

Bild 7:

Ziemlich steil, aber problemlos geht es weiter über die bewaldete Bergflanke und anschließend in Serpentinen über den Bergrücken, an dessen Ende wir endlich wieder freie Sicht haben.

Der Hohe Freschen - nun im nrmalen Licht der Wintersonne -rückt schon etwas näher. Im Sommer ist er von hier aus in etwa 3 Stunden zu erreichen.

 

Bild 8:

Auf der Lichtung stoßen wir auch wieder auf die Trittspuren unseres Freundes, der seine Schneeschuhe in typisch schräger Gehweise benutzt - und wieder begehen wir den Leichtssinnsfehler, ihm zu folgen. Doch vorher gibts noch an einem Rastbänkchen eine kurze Verschnauf- und Porträtierpause.

Von hier oben ist der Bodensee mit der Bregenzer Bucht gut zu sehen, bei schönem Wetter ein grandioser Ausblick, so jedenfalls suggeriert die angebrachte Tafel.

Weiter geht es in steilem Aufstieg den zweiten Teil des Bergrückens entlang. Mehrmals kommen wir mit unseren Schneeschuhen nicht über eine Kante oder eine Riesen-Baumwurzel zwingt uns zum Rückzug, so dass wir uns aufwändige Umwege suchen müssen. Der ziemlich dichte Baumbestand erleichtert die Orientierung auch nicht gerade. Später stellen wir fest, dass der Aufstieg, den wir ab der Lichtung genommen haben, kein offizieller Weg ist - in der Karte ist er nicht verzeichnet. Dennoch erreichen wir unter Auferbietung aller Kräfte schließlich den, so hoffen wir jedenfalls, letzten Steilhang unterhalb der hohen Kugel. Wir halten uns rechts, fern von den überhängenden Wächten. Zum Glück ist der Schnee nicht überfroren, sondern weich, so dass Jürgen gute Tritte in den Hang schlagen kann.

 

Bild 9:

Ein Teil hat es schon nach oben geschafft und feuert den Rest der Truppe an.

 

Bild 10:

Der steile Hang. Nur noch wenige Schritte.

 

Bild 11:

Dann ist es geschafft ...

 

Bild 12:

"Ich bin stolz"

 

Bild 13:

Eine kleine Kuppe trennt uns noch vom Gipfel; ein Hund mit seinem Herrchen kommt den Weg von der Emser Hütte

 

Bild 14:

Die letzten Meter sind besonders anstrengend. Da bietet es sich an, kurz zu verweilen und eine Blick hinunter nach Ebnit zu werfen.

 

Bild 15:

Nach einigen weiteren Schritten wird uns klar, dass wir uns getäuscht haben; die Hohe Kugel mit seinem Gipfelkreuz und seiner breiten Gipfelkuppe erspähen wir in noch recht weiter Ferne.

 

Bild 16:

Hund und Herrchen sind inzwischen längst auf dem Gipfel angelangt und befinden sich schon wieder im Abstieg über die steile Ostflanke. Das scheint richtig Spaß zu machen.

 

Bild 17:

Nach einer weiteren Viertel Stunde sind auch wir am Gipfel und packen unser Vesper zu einer gemütlichen Pause aus. Glücklich sind diejenigen, die ein Sitzkissen dabei haben.Doch die Idylle währt nur kurz: Der Wind frischt auf, es wird sehr ungemütlich, so dass wir gleich wieder aufbrechen müssen. Die Sitzkissenleute haben nun kein Sitzkissen mehr, vielleicht findet es jemand im Frühjahr wieder.

 

Bild 18:

Hier verläuft der sanfte Weg hinunter zum Treietpass.

 

Bild 19:

Wir aber nehmen uns den Hund zum Vorbild und nutzen den Steilhang für eine Skiabfahrt, oder zumindest für das, was man mit Schneeschuhen eben machen kann.

Nun geht es auf ausgeschildertem Weg über die von Tourengehern bewohnte Kugelalpe hinab zur Schneewaldalpe. Kurz danach treffen wir wieder auf unseren Aufstiegsweg. Beim gemütlichen Abschlusshock bei der Skiliftstation erfahren wir übrigens, dass es sich bei der ungewöhlichen Himmelskolorierung tatsächlich um Sahara-Wüstenstaub gehandelt hatte, der teils Richtung Atlantik bis zu den Kanaren gedriftet war, aber durch die Fönströmung auch zum kleineren Teil über die Alpen hinweg verfrachtet wurde.