Von Olmo zum Bacino del Truzzo

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Gebiet Valchiavenna (Italien)
Startpunkt Olmo, (P bei ca. 1050 m)
höchster Punkt 2153 m
Gesamtanstieg ca. 1100 Höhenmeter
Gesamtstrecke 7:00 h
Anspruch einfach (T2, Bergwandern)
keine technischen Schwierigkeiten, aber sehr lange Wanderung
Datum 19.05.2007 (Sa.)
Route Olmo, P beim Kraftwerk (1050 m) S. Antonio Vornera Bacino del Truzzo (2080 m) Rif. Carlo Emilio (2153 m) A. di Lendine (1710 m) Corseca Olmo

 

Bild 1:

Von San Giacomo de Filipo aus fahren wir die kurvenreiche Strecke hoch ("28 tornanti") nach Olmo und stellen hinter der Ortschaft unsere Autos auf dem Parkplatz bei einem Kraftwerk ab.

Über einen guten Saumpfad geht es hoch zur Siedlung Caurga, wo wir auf den C25 Richtung Norden einschwenken. Wir sind schon ein beträchtliches Stück vorgedrungen, haben die frisch begrünten Lärchenwälder hinter uns gelassen und passieren gerade die schwierigste, aber nur etwas ausgesetzte Stelle.

Felsstufe um Felsstufe erklimmt der alte, sich immer noch gut im Schuss befindliche Saumpfad den steilen Berg.

 

Bild 2:

Wir sind bereits so hoch, dass wir unser heutiges letztes Ziel, die Alpe di Lendine (1711 m) auf ihrem riesigen Sonnenbalkon liegen sehen können.

 

Bild 3:

Vom Weg aus ist kaum zu erkennen, dass hier Terrassen existieren, die zu bewirtschaften es sich lohnt. Hier eine einzelne abgeschiedene, aber doch bewohnte Hütte, in deren Nähe wir als Nachzügler eine kurze Pause einlegen.

 

Bild 4:

dto.

 

Bild 5:

Über die niedrigeren Lagen im Tal legt sich langsam ein Dunstschleier, der malerische Bilder erzeugt. Hier oben herrscht jedoch strahlend blauer Himmel.

 

Bild 6:

Nochmal die Alpe di Lendine, dazwischen - im Vordergrund rechts - das kleine Sambucco. Am Bildrand kriecht der Nebelschleier ins Bild.

 

Bild 7:

Der Saumpfad, der uns sanft nach oben geleitet.

 

Bild 8:

Bald erreichen wir die nächste Terrasse, die mit einer Reihe von winzigen Häuschen belegt ist (Cornera).

 

Bild 9:

Cornera

 

Bild 10:

Für die modernen Almhirten ist die moderne Photovoltaik ein großer Segen.

 

Bild 11:

Auf fast schon 2000 m Höhe wächst hier Pinguicula vulgaris.

 

Bild 12:

Immer noch bewegen wir uns auf dem alten Saumpfad.

 

Bild 13:

Blick ins Tal. Chiavenna ist im Schnittpunkt der drei Täler durch den Dunst hindurch gerade noch zu erkennen.

Weit unter uns liegt, erkennbar an der langen geraden Straße, unser Startort Olmo.

 

Bild 14:

Wir haben den Saumpfad verlassen und laufen auf einem langen, geraden Betonpfad zu einem riesigen Haus mitsamt Helikopterlandeplatz. Dort rasten wir kurz und füllen unsere Wasserflaschen auf, bevor der Endanstieg noch mal unsere Kräfte fordern wird. Dieser erfolgt gut gesichert über Betontreppen, bis wir endlich, endlich an der Staumauer angelangt sind.

Oben pfeift uns ein recht kalter Weg um die Ohren, deswegen suchen wir Schutz in einer Rinne zwischen zwei Felsen und verbringen dort in der trotzdem wärmenden Sonne unsere Mittagsrast.

 

Bild 15:

Felszeichnung

 

Bild 16:

Irgendwann ist es aber wieder Zeit zum Aufbrechen. Über die Staumauerkrone queren wir auf die andere Seite des Stausees und folgen einem nun gut markierten "normalen" Bergweg über felsiges Gelände.

 

Bild 17:

Fast alle wollen noch weiter zum Rifugio Carlo Emilio weiter ziehen. Dazu ist zunächst mal ein kleiner Felsriegel zu erklimmen; manchmal sind Felsen zu umturnen, einmal ein Bach zu queren.

 

Bild 18:

Die Staumauer des Baccino del Truzzo. Der Wasserstand vertrüge durchaus manche Erhöhung.

 

Bild 19:

Die spitzen Berggipfel des Bergells grüßen uns im Hintergrund.

 

Bild 20:

Nach dem Anstieg taucht in der Ferne die kleine, aber immerhin 20 Personen Schutz bietende Hütte auf. Um zu ihr zu gelangen, müssen wir den Lai Nero auf seiner rechten Seite umgehen.

 

Bild 21:

Lai Nero.

 

Bild 22:

Nachdem wir über, neben und unter einem Felsrücken gegangen sind, erreichen wir das Mäuerchen, das uns noch von der Hütte trennt. Zu einem beliebten Fotomotiv werden die balancierenden Wanderer.

 

Bild 23:

Lai Nero, von der Rifugio aus.

 

Bild 24:

Blick von der Hütte Richtung Norden, wo sich eigentlich noch die Wasser des Stausees befinden sollten. Ein Wanderweg führt von hier durch die Ebene hoch zum Passo del Servizio (2570 m)

 

Bild 25:

anregende Gespräche

 

Bild 26:

Es ist recht kalt und wir brechen nach einer Pause wieder auf. Auf nahezu gleichem Weg geht es zurück, nicht ohne noch ein paar vielversprechende Aussichtspunkte erklommen zu haben. Den Abstieg wollen wir auf anderem Wege, an der anderen Bergflanke, bewältigen.

 

Bild 27:

Aber zuvor stellen wir uns alle, bis auf die beiden Zurückgebliebenen, noch zum Gruppenfoto auf.

 

Bild 28:

Durch eine hohle Gasse geht es nun wieder in den Hang zurück und anschließend steil nach unten. An manchen Stellen liegen noch meterhoch Schneereste, die den Abstieg ein wenig mühselig machen.

 

Bild 29:

An dieser Stelle, einer großen Terrasse, verlässt der Weg die felsige Gebirgslandschaft und schwenkt auf den bewaldeten oder verbuschiten Hang ein.

 

Bild 30:

Eine halbe Stunde später haben wir die Hangquerung beinahe geschafft und können auf die Terrassen des Anstiegsweges zurückblicken. Die Krone der Staumauer und die diversen Gebäude, denen wir im Aufstieg begegnet sind, sind samt den Bergen hoch über dem Baccino del Truzzo gut zu erkennen.

 

Bild 31:

Zu unserem Erstaunen dauert es noch fast eine weitere Stunde, bis wir die ersten Häuser der schon vielfach angesprochenen angepeilten Alpe di Lendine erreichen.

 

Bild 32:

...

 

Bild 33:

Nochmal die steinigen Terrassen des Anstiegsweges zum Bacino del Truzzo, im beginnenden Abendlicht sehr deutlich zu erkennen.

 

Bild 34:

 

Bild 35:

Die Ziegen haben schon fast Feierabend und kehren ins Dorf zurück.

Bild 36:

Auch Ziegen, nicht nur Fotografen, können neugierig sein.

 

Bild 37:

Aber irgendwann wird das Spiel auch wieder langweilig und die Ziegen ziehen ab. Unsere Trinkflaschen, die sich ob der langen Wanderung geleert haben, füllen wir im nahe gelegenen Bach auf.

Nach einer kurzen Pause informieren wir uns an einem Wegweiser über den weiteren Verlauf der Wanderung. Wir sind jetzt, um fünf Uhr noch elendiglich weit von unserem Transportmittel entfernt!

 

Bild 38:

Na denn ..

 

Bild 39:

Blick nach Osten. Im Taleinschnitt verborgen liegt das Bergdörfchen Avero, das wir ebenfalls schon besucht haben. Dahinter erhebt sich der 3163 m hohe Piz Stella.

 

Bild 40:

Der immer gut bezeichnete Weg führt nun fast ausschließlich durch Wald. An einer Gabelung sind wir unsicher, entscheiden uns aber schließlich dafür, auf dem Höhenweg zu bleiben, eine Entscheidung, die uns wahrscheinlich eine weitere halbe Stunde Fußmarsch gekostet hat.

 

Bild 41:

Ab und zu lichtet sich das Dunkel und wir können noch einmal einen Blick auf den Anstiegsweg erhaschen.

Die dunklen Punkte auf den Fotos sind die vielen kleinen geflügelten Gesellen, die jetzt mehr und mehr unsere Häupter umschwirren.

 

Bild 42:

Eine dreiviertel Stunde später befinden wir uns immer noch auf dem Höhenweg, der sich immer mehr um den Berg herum zu winden scheint und keine Anstalten macht, ins Tal abzusteigen. Zwischendrin kommt San Bernardo in Sichtweite. Kurz davor parken unsere Autos, aber wie kommen wir dahin?

Die Kirche von San Bernardo.

 

Bild 43:

Der Gegenhang im Osten.

Im Hintergrund der schneebedeckte Piz Stella

 

Bild 44:

Endlich tritt der Pfad aus dem Schatten der Bäume heraus und macht Anstalten, den grasbewachsenen Hang hinunter zu führen.

Blick nach Südosten zu der sonnenbeschienenen Hochfläche von Dalo

Endlich sind wir wieder unten angelangt; aber wir sind in Olmo, durchaus noch 20 min von den Autos entfernt. Da ich mich diesmal habe fahren lassen, bitte ich die Fahrerin, uns am Straßenrand aufzulesen, so kaputt wie wir sind. Das wird auch gewährt. Und mehrere von uns warten also eine ganze Weile an oder in der Kirche von Olmo, bis das Taxi vorbeikommt und uns aufliest.