Rundwanderung zum Schweizertor und Lünersee

(einen Moment bitte, die Karte wird gleich angezeigt)

Gebiet Montafon (Österreich)
Startpunkt Alpengasthof Rellstal
höchster Punkt 2330 m
Gesamtanstieg ca. 1000 Höhenmeter, 15 km
Gesamtstrecke 5:00 h
Anspruch einfach (T2, Bergwandern)
Datum 3.10.2007 (Mi.)
Route Alpengasthof Rellstal (1465m) Schweizer Tor (2158 m) Verajoch (2330 m) Lünersee (1970 m) Lünerkrinne (2156 m) Alpe Lün Alpengasthof Rellstal

 

 

Bild 1:

Unser Großer Organisator hat für diesen freien Tag, den wir dem Tag der deutschen Einheit zu verdanken haben, eine Rundtour ausgehend vom Rellstal im Montafon ausgekundschaftet. Bei Vandans ist für den fahrbaren Untersatz Schluss und das ist auch gut so, wie sich schnell heraus stellen wird.

Etwa eine Viertel Stunde waren wir, bis der Fahrer mit seinem Wanderbus, auftaucht und uns fahrplanmäßig abholt. 15 Euro kostet der Spaß hin und zurück bis auf über 1400 m Höhe, was uns aber eine gemütliche Wanderung hinüber zum Lünersee zeitlich und konditionsmäßig erst ermöglicht.

Zunächst ist die Straße noch "normal", wird aber immer steiler, und auch die Kurven werden immer spitzwinkliger. Einmal muss der Fahrer sogar zurück stoßen, um die Kurve zu nehmen, ein ander Mal ist sogar eine Wendeplatte eingerichtet, die ein leichtes Umdrehen ermöglicht. Die Wanderer mit Fensterplatz haben eine phantastische Aussicht, immer wieder klafft ein tiefer Abgrund neben der unbefestigten Schotterstraße und fast muss man für die Fahrt an den Schluchten vorbei mehr Schwindelfreiheit mitbringen als für die anschließende Wanderung. Aber für den Fahrer ist es ja sein täglich Brot und er bringt uns sicher zur Haltestelle beim Berggasthaus Rellstal.

Noch ist es ein bisschen kühl, zumindest wenn man im Schatten gehen muss, aber der Anblick wärmt das Herz. Anfänglich sind wir uns der Zuordnung nicht sicher, aber bald wird klar, dass im Westen das Saulakopf (2513 m) mit dem gleichnamigen Saulajoch-Steig liegt. In der bewaldeten Flanke unterhalb des Saulakopfes verläuft der Gipsköpfleweg zur Heinrich-Hüter-Hütte.

Hinter uns dagegen lockt der Gipfel der Zimba (2643 m). Abgebildet in seiner ganzen Pracht wird er an dieser Stelle erst am Ende der Wanderung.

 

Bild 2:

Gipfel des Saulakopfes und der Zimba mit entsprechenden Gipfelkreuzen

Einer der Gruppe, der gerne auch anspruchsvolle Klettertouren unternimmt, sucht in der Flanke der Zimba den nicht ganz einfachen Aufstiegsweg.

 

Bild 3:

Über den leicht ansteigenden Schotterweg marschieren wir am Zaluandabach entlang Richtung Süden.

Die Untere Zaluandaalpe, die bereits die Winterpause angetreten hat, lassen wir hinter uns und gewinnen querfeldein schnell an Höhe und damit wieder Anschluss an die schon voraus geeilte Gruppe, die den weit ausholenden Fahrweg genommen hat.

Hier der Blick auf die schon winterfertig gemachte Untere Zaluandaalpe

Im Westen der Alpe liegt ein sanfter Gipfel, der Freschluakopf (2314 m), in dessen Flanke laut Karte ein Attraktion zu finden ist, nämlich der Gufelstein, womit man in der Regel einen gespaltenen Felsen bezeichnet. Im Internet findet man dazu folgende Information:

Der „Gufelstein“, ein domartiges Steingewölbe mit einem Loch nach oben, dem „Auge Gottes“, ist eine geologische Besonderheit, gilt als Naturdenkmal und liegt abseits des Weges. Nur Insider finden diese Stelle. Es ist aber nur eine der vielen landschaftlichen Schönheiten, die am Weg vom Lünersee nach Vandans zu bewundern sind.

 

Bild 4:

Bei der Oberen Zaluandaalpe zweigt ein hinüber zum Golmer Höhenweg ab. Ihn sowie die Fahrstraße lassen wir nun links liegen und marschieren, sanft ansteigend, nach Westen und anschließend Richtung Süden weiter. Kartenstudium kann nie ganz falsch sein!

Hier der die Route beratschlagende Wandertrupp und ein herbstlich-rot gefärbter Hügel.

 

Bild 5:

Lang dauert es nicht mehr, und die Zollhütte am Schweizertor wird sichtbar. Nur noch ein letzter, kleiner Anstieg fehlt.

Hinter der Hütte ein Teil der "Kirchlispitzen" genannten Gipfelkette.

 

Bild 6:

Pause ist angesagt, aber dafür ist es eigentlich viel zu schade, hier zu bleiben.

Es lockt nämlich das eigentliche Schweizertor, was ein gigantischer Durchlass hinüber ins schweizerische Rätikon darstellt.

Auf dem Weg dorthin kann man schon mal den weiteren Weg im Westen hoch zum Verajoch in Augenschein nehmen.

 

Bild 7:

Und hier ist der Durchbruch, von dem wir den rechten Torpfosten sehen; weit hinten ist der Girenspitz.

 

Bild 8:

Der linke "Torpfosten". Der etwas anspruchsvolle Abstiegsweg ins Rätikon führt steil nach unten und dann an der Felskante entlang.

 

Bild 9:

Grenzgänger im Niemandsland zwischen Österreich und der Schweiz.

 

Bild 10:

Blick zurück zur Zollhütte.

 

Bild 11:

Die anderen machen eine ausgiebige Rast.

 

Bild 12:

Ein Teil der Ebene vor dem Schweizer Tor wird von einem kleinen Bach und einem Gewässer ausgefüllt. Statt eines oberirdischen Abflusses verschwinden die Wasser durch das löchrige Kalkgestein in einem unterirdischen Gang.

 

Bild 13:

Nun solls weiter gehen.

Blick zurück. Im abgebildeten Taleinschnitt verläuft der Weiterweg zur Lindauer Hütte.Doch bei uns steht der entgegengesetzte Weg hoch zum Verajöchle auf dem Plan..

 

Bild 14:

Rückblick zum Schweizertor; der linke "Torpfosten" ist ein Ausläufer der Drusenfluh.

 

Bild 15:

Der Anstiegsweg zum Verajoch verläuft noch über ziemlich trockene Wiesen.

Nun haben wir das unspektakuläre Verajoch angelangt bereits ein Stück weit hinter uns gelassen. Der weitere Weg liegt teilweise im Schatten der Kirchlispitzen, so dass der Neuschnee noch nicht wieder ganz abgetaut ist und manche Passagen dementsprechend glitschig sind.

Die am Bildrand erkennbare Bergflanke ist bereits ein Ausläufer der Schesaplana.

 

Bild 16:

Erosionsskulpturen säumen den Abstiegsweg.

 

Bild 17:

Bei Alpinisten und Bergwanderern geläufige Namen

 

Bild 18:

Nach einem weiteren Abstieg und nachdem der Weg nach Norden eingeschwenkt ist, sehen wir bereits den Lünersee, an dessen Ufer einige meteorologische Stationen aufgebaut sind, in Reichweite vor uns liegen.

 

Bild 19:

Die Bergkette westlich vom Lünersee, die hinüber zur Schesaplana führt; der anfängliche Weg ist im Geröllfeld zu erkennen. Der Gipfel der Schesaplana ist am rechten Bildrand gerade noch zu sehen.

 

Bild 20:

Schesaplana-Gipfel.

 

Bild 21:

Lünersee (1970 m) mit einem Teil der Staumauer, in deren Mitte die Douglashütte sitzt. Der Saulakopf wird noch vom Schafgafall verdeckt.

Nun geht es immer weiter entlang des Lünersees - leicht exponiert auf einem Höhenweg, der jedoch an den kritischen Stellen, an denen der Fels senkrecht in den See abbricht, bestens gesichert ist. Auch der vielbegangene Weg, der den Lünersee umrundet, verläuft in der Bergflanke, hoch über dem Lünersee.

 

Bild 22:

Lünersee und westlicher Talabschluss, ganz hinten die Schesaplana.

 

Bild 23:

Bald verlassen wir den Lünersee-Rundweg und steigen zunächst gemütlich, dann immer steiler werdend, hoch zur Lünerkrinne.

Die markante Felsnase weist uns den Weg. Strommasten ärgern den Fotografen ein wenig, aber sie lassen sich auf den Bildern doch meist vermeiden.

Es ist doch noch ganz schön weit!

 

Bild 24:

Die markanten Nadeln, die den Gratausläufer des Zulandakopfes zieren.

 

Bild 25:

dto.

 

Bild 26:

Noch ist der Lünersee sichtbar. Blick zurück.

 

Bild 27:

Die Lünerkrinne ist ein schmaler Durchgang, der durch diese Gasse verläuft. Darüber erhebt sich die schon vorher abgebildete Felsnase, die einen dankbaren Abstecher bietet und von der aus diese Aufnahme geschossen ist.

Etwas wehmütig ist die Erinnerung an die selbe Stelle vor vielen, vielen Jahren, als eine der Wanderinnen den Felszacken ganz erklommen hatte, aber Schwierigkeiten bekam, wieder herunter zu kommen.

Das Grüppchen, das gerade als Anerkennung einen Schnaps spendiert bekommen hat.

 

Bild 28:

Blick von der Lünerkrinne nach Osten zum Silbertal und Lechquellengebirge. Markantester Gipfel im Hintergrund (links) ist die Rote Wand

 

Bild 29:

In Richtung Norden finden sich markante Erosionsformen, die sehr an die Gipslöcher in der Nähe von Lech erinnern.

 

Bild 30:

Im Norden wird nun der Gipfel und das Gipfelkreuz des Saulakopfes sichtbar.

 

Bild 31:

Die Felsnase.

 

Bild 32:

Nun ist der Kreis schon fast wieder geschlossen und die Zimba tritt wieder ins Blickfeld. Deutlich ist ein rotes Band im Gipfelaufbau zu sehen, wie es z. B. auch bei der roten Wand im Großen Walsertal jenseits des Klostertales zu Tage tritt.

 

Bild 33:

Nicht weit entfernt von uns und erreichbar durch den Gipsköpfleweg (sic!) liegt die Heinrich-Hüeter-Hütte. Dahinter wird der Einstieg hoch zur Zimba, vielmehr zunächst natürlich nur zum Sattel, sichtbar.

 

Bild 34:

Nun haben alle genug und drängen auf den Endabstieg hinunter zum Gasthof, der etwas oberhalb der Kapelle und des Flüsschens liegt. Z. T. auf Wegen, z. T. abkürzend über den Hang geht es den letzten Hang hinunter.

Kurzfristig werden im Osten die berühmten drei Türme sichtbar.

 

Bild 35:

Die Kapelle im Tal; nicht sichtbar ist der etwas höher am Hang liegende Alpengasthof Rellstal mit dem Wartehäuschen für den Bus.

 

Bild 36:

Ostausläufer der Zimba. Deutlich sind die verschiedenen Gesteinsschichten und deren unterschiedliche Eigenschaften und Erosionsgeschwindigkeiten sichtbar.

Noch ist eine halbe Stunde Zeit bis zur Abfahrt des letzten Busses. Wir nutzen sie, um unsere verbrauchten Reserven im preislich außerordentlich günstigen Gasthaus wieder aufzufüllen.