Diedamskopf

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Gebiet Bregenzerwald (Österreich)
Startpunkt Mitteldiedams (1500 m)
höchster Punkt 2090 m
Gesamtanstieg 600 Höhenmeter
Gesamtstrecke 5:00 h
Anspruch einfach (T2, Bergwandern)
Datum 14.03.2004 (So.)
Route Schoppernau (850m) Mitteldiedams Mittelstation (1670m) Obere Diedamsalpe Diedamskopf (2090 m) Schoppernau

 

 

Bild 1:

Am Sonntagmorgen grüßt uns in aller Herrgottsfrühe das gleichmäßige Trommel strömenden Regens. Alle hoffen insgeheim, dass irgend jemand bereit ist, die Tour abzusagen, damit er sich dieser Meinung anschließen kann, aber trotzdem nicht als Pessimist dasteht. Da jedoch diesen Schritt niemand unternimmt, treffen wir uns wie vereinbart um 10:00 bei mir vor der Haustür - immer noch im Regen, aber zumindest tröpfelt es jetzt nur noch. Auf altbekannter Strecke am Bodenseeufer entlang, mit einem kurzen Zwischenstopp bei St. Gallen, geht es über Bregenz und Andelsbuch tief hinein in den Bregenzer Wald, bis wir nach fast endlos lang erscheinenden zwei Stunden bei Schoppernau auf die Talstation der Diedamskopf-Bahn stoßen. Im Laufder letzten Viertelstunde hat sich in der Tat das Wetter aufgeklart, es präsentiert sich inzwischen unerwartet bilderbuchmäßig, so dass wir zum ersten Mal unseren Entschluss nicht bereuen.

Die Seilbahn, die uns zur Mittelstation befördert hatte, ist hier zu sehen. Hinter der Bergkette im linken Hintergrund liegt Buchboden im Großen Walsertal.

 

Bild 2:

Nun reißen wir uns vom Anblick der Berge im Westen los und wenden unseren Kopf langsam unserem heutigen Tourenziel zu. Die lawinengesicherten Hänge am Falzer Kopf (1968 m) sind für uns allerdings zu weit und auch zu steil; im Hang sind einige kleinere Lawinenabgänge zu sehen. Beeindruckend ist die lange Buckelpiste zur Linken des Sesselliftes.

 

Bild 3:

Wir jedoch überqueren die Skipiste nahe der Mittelstation und steigen in den noch fast unberührten Schnee zwischen den sich verzweigenden Pisten ein. Gleich geht es in einer Rinne, alternativ auf einem Rücken, steil aufwärts; nach wenigen Minuten ist es bereits Zeit, sich einiger wärmenden Kleidungsstücke zu entledigen.

 

Bild 4:

Die Rinne führt in ein breites Tal, das uns schon einen Blick auf unser Ziel, dem 2099 m hohen, mit einer Funk-Antenne versehenen Diedamskopf erlaubt.

Der gegenüber liegende Hang wird nur von wenigen Tiefschneefahrern benutzt; ein klein wenig bedrohlich wirken die überhängenden Wächten am Grat.

 

Bild 5:

Blick nach Süden (Üntschenspitze).

 

Bild 6:

Nun ragt vor uns die schwarze Abfahrtspiste vom Gipfel auf; wir beschließen jedoch, die steile Strecke seitlich zu umgehen und nehmen den Anstieg entlang der südöstlichen Skipiste. Dazu müssen wir zunächst in recht steilem Gelände die Skipiste queren, was in dem festgefahrenen Schnee mit unseren Schneeschuhen eher unangenehm ist, da die Schneeschuhe seitlich abzurutschen drohen. Aber auch das ist zu schaffen. Vor dem Gipfel wird es wieder flacher und angenehmer, und eine kurze Rast ist angesagt.

Eine riesige Schneehöhle, die wohl auch als Nachtlager genutzt wird, fasziniert uns.

 

Bild 7:

Noch ein kurzer Anstieg über die wieder steiler werdende Flanke, ein kurzer Endspurt, und wir stehen auf dem Gipfel mit den beiden Ruhebänkchen und demGipfelkreuz. In der Mitte ist die jetzt recht niedrig erscheinende Mittagsfluh (1637 m) zu erkennen, im Hintergrund faszinieren die Wände der Kanisfluh mit ihren nach Norden fast 1000 m steilen, fast senkrechtabfallenden Wänden.

Die Kanisfluh erscheint aus dieser Perspektive als die natürliche Verlängerung des Diedamskopfes, hätten da nicht die Bregenzerach und der kleinere Rehmer Bach im Verlauf vieler Jahrmillionen zwei tiefe, trennende Täler aus dem Gestein heraus gefressen.

 

Bild 8:

Am rechten Bildrand nochmals die Verhaue am Falzer Kopf, ganz hinten der Widderstein.

 

Bild 9:

Gipfelfoto mit Kanisfluh.

Wie schon die letzten Male festgestellt, weht auch hier am Gipfel wieder ein empfindlich eisiger Wind, der uns trotz des Sonnenscheines zu unseren Jacken greifen lässt.

 

Bild 10:

Gottesackerwände und Hoher Ifen

 

Bild 11:

Nach kurzer Rast begeben wir uns wieder auf den Rückweg. Wir wählen hier den Direktweg über den Steilhang, der mit unseren Schuhen kein Problem ist und mit etwas Geschick und Übung im Sauseschritt zu bewältigen ist.

 

Bild 12:

Danach trennen sich unsere Wege. Die Mehrheit will sich partout an der schwaren Piste versuchen, während der kleinere Teil sich die an diesem Tag statt findenden Schlittenrennen näher ansehen will. Es handelt sich hier um die früher zur Lastenbeförderung verwendeten großen Heuschlitten, die im Steilhang (der hier sehr gezähmt erscheint) erstaunlichen Mut und kräftigen körperlichen Einsatz erfordern. Die Mutigen lassen dem Schlitten bereits in der Hangmitte freien Lauf und brausen dann im Auslauf mit hoher Geschwindigkeit über die nächste Kuppe. Die eher ängstlichen queren den Hang wie Skifahrer und überlassen sich der Schwerkraft erst recht spät.

 

Bild 13:

Nachdem wir genug gesehen hatten, ging es querfeldein weiter abwärts. Zufällig stoßen wir auf die Snowboard-Piste mit Halfpipe, Schanze und weiteren Anlagen für Mutproben.

 

Bild 14:

Kurz vor der Mittelstation treffen wir wieder aufeinander. Was die anderen wohl so eifrig zu beraten haben?

 

Bild 15:

Friederike mit etwas Rückenlage.

 

Bild 16:

Gegen Ende des Abstieges zeigt die für Skifahrer schon gesperrte Piste erste Auflösungserscheinungen. Der größte Teil liegt jedoch im Schatten und kann mit Schneeschuhen noch gut begangen werden. Erst die letzten 500 m müssen wir die Schneeschuhe abschnallen und den Rest des Weges bis zum Parkplatz zu Fuß zurück legen.