(Fast auf den) Monte Berlinghera hoch über dem Comer See

(einen Moment bitte, die Karte wird gleich angezeigt)

Gebiet Comer See (Italien)
Startpunkt Montagna (1000 m)
höchster Punkt 1666 m
Gesamtanstieg ca. 700 Höhenmeter
Gesamtstrecke 6:00 h
Anspruch einfach (T2, Bergwandern),
Hangquerungen im Abstieg manchmal etwas exponiert (bis T3)
Datum 30.04.2007 (Mo.)
Route Montagna (1000 m) Rif. Berlinghera (1075 m) A. di Mezzo (1559 m) Btta Chiaro (1666 m) A Gigiai (1630 m) Dalco, Montagna

 

Bild 1:

Der nächste Morgen beginnt zwar wieder mit strahlendem Sonnenschein, von Maloja herab beginnen aber Wolken zu drücken, die das näher kommende schlechte Wetter ankündigen.

Deswegen weiche ich in den Westen aus und habe mir ein Ziel hoch über dem Comer See, nämlich den Aussichtsberg Monte Berlinghera, ausgewählt.

Dazu geht es per Auto über Chiavenna nach Süden, dann zwischen Lago di Mezzola und Comer See hindurch nach Gera Lario. Dort zweigt eine Straße ab hoch nach Montemezzo. Mein Ziel hierbei ist die Ortschaft Montagna. Der Rother Wanderführer empfiehlt einen anderen Ausgangspunkt, aber diese Tour erscheint mir zu eintönig, denn der Weg führt hauptsächlich über gut ausgebaute Straßen hoch zum Gipfeleinstieg.

Aussichtspunkt hoch über dem Comer See.

 

Bild 2:

Comer See

 

Bild 3:

Blick nach Südosten, über den Eingang zum Veltlin hinweg, möglicherweise der Monte Leggnone.

 

Bild 4:

Alter, knorriger Baum

 

Bild 5:

Bei Montagna gibt es sogar eine Via Montagnola, sicherlich eine häufige Wegbezeichnung, den Hesse-Fan natürlich an ein bestimmtes Dörfchen erinnernd.

Das Auto bleibt hier stehen. Viele Wegweiser sind vorhanden, aber es ist nicht klar, welcher der Orte auf meinem Weiterweg liegen soll. So verlasse ich mich wieder auf meinen Instinkt und steige einfach bergan, treffe aber schnell wieder auf die Straße.

An der Stelle, an der die Straße eine Kehre macht und weiter in die Höhe klettert, scheint ein Wanderweg abzuzweigen, der am Hang entlang in meine angepeilte Richtung führt. Bald taucht er in den dichten Mischwald ein und führt dann hoch über dem Bächlein - mit einigen schauerlichen Tiefblicken in die Klamm hinunter - immer leicht absteigend weiter.

Endlich trifft der Weg auf das Ende der Schlucht, überquert dann den Bach und führt am Gegenhang wieder - an Höhe gewinnend - weiter. Bei der Bachkreuzung führt anscheinend auch ein alter Pfad direkt hoch zur Alpe di Mezzo, ich aber nehme, wie erwähnt, den etwas bequemeren Weg hinüber nach Fordeccia, wo sich auch das Rifugio Berlinghera befindet.

Schuppen kurz vor dem Rifugio Berlinghera.

 

Bild 6:

Mein heutiges Wandergebiet: Blick auf das Gebiet westlich vom Monte Berlinghera.

 

Bild 7:

Kurz vor dem Rifugio Berlinghera berührt der Wanderweg wieder die Straße. Mir scheint es, dass der offizielle Weg - außer ein paar Abkürzungen an den ausholenden Kehren - nun hauptsächlich auf der Schotterstraße verlaufen wird. Deswegen versuche ich, eine etwas spannendere Alternative zu finden. In der Kompasskarte sind einige schwarz eingezeichnete Pfade zu sehen, von denen ich diejenige zur Alpe Godone einschlagen will.

Ein Schild weist auch den Weg dahin. So gehts nun ein Stück weit um den Berg herum und einen Hang hoch. Dort ist zwar noch ein Wegweiser vorhanden, aber kein Weg, der mich in die richtige Richtung bringt. Ein kurzes Stück verfolge ich einen Pfad, doch der führt nur wieder zur Schotterstraße zurück. Da der Hang selbst sehr einheitlich ist und insbesondere ohne dazwischen liegende Schluchten, beschließe ich, einfach durchs Unterholz in die beabsichtigte Richtung zu spazieren, bis ich wieder auf einen bezeichneten Wanderweg stoße - so hoffe ich wenigstens.

Das klappt auch so ohne weitere Schwierigkeiten. Statt auf einen Wanderweg stoße ich jedoch auf den Schotterweg und beschließe jetzt, da das Gelände nun wirklich heftig ansteigt und man sich leicht verlaufen kann, auf der Fahrstraße zu bleiben. Abseits vom Weg locken mich aber immer wieder kleine nette Plätzchen, wie dieses Hüttchen mit daneben liegender Feuerstelle und exzellentem Ausblick.

 

Bild 8:

Nun geht es sehr steil auf der Fahrstraße weiter, bis der Wald endlich von etwas kargen Wiesen abgelöst wird. Einige Häuser auf der Alpe di Mezzo sind bewohnt, die Wiesen werden von einer Schafherde abgegrast.

 

Bild 9:

Ein verlassenes Wespennest direkt an einem kahlen Felsen.

 

Bild 10:

Der Himmel hat zwar immer noch einige blaue Flecken, Wolkenfetzten bedecken jetzt aber den größten Teil des Himmels.

Ich bin nicht ganz der einzige, der sich an diesem Tag dieses Ziel ausgesucht hat. Nun beginnt der Aufstieg zum Sattel.

Alpe Pescedo nahe bei der Alpe di Mezzo.

 

Bild 11:

Vom Pass aus stünde eigentlich noch der Anstieg zum Monte Berlinghero an. Angesichts des schlechten Wetters, das die Aussicht auf dem Gipfel fraglich erscheinen lässt und des noch weiten Rückweges, verzichte ich auf den immerhin noch fast 300 Höhenmeter fassenden Schlussanstieg und entschließe mich nach einer längeren Rast für einen Abstieg.

Von der Alpe di Motta führt ein in die Bergflanke hineingefräster Weg weiter Richtung Westen. Der Weiterweg, den ich anstrebe, ist in der Karte nur als schwarz-gestrichelter Weg eingezeichnet, so dass mir nicht ganz klar sein kann, ob er noch begehbar ist. Da das Gelände aber gut zu überblicken ist, gehe ich den Weg hoffnungsfroh an. Die Freude wird ein bisschen getrübt durch die Tatsache, dass dem Berg durch die Straße einige Wunden in seine Flanke geschlagen worden sind.

Der hässliche Fahrweg und der Monte Berlinghera.

Zum Glück geht ab hier, der Alpe Gigiai der weitere Weg in einen Bergweg über, der auch offensichtlich viel von den dort grasenden Tieren benutzt wird.

 

Bild 12:

Monte Berlinghera und darunter die direkt neben der Alpe di Mezzo gelegene Alpe Pescedo.

 

Bild 13:

Nun geht es am steilen Abhang entlang hoch über der Schlucht ein bisschen ausgesetzt weiter. Bald führt der Weg aber schon wieder über sichereres, dicht bewachsenes Gelände, immer mit freiem Blick auf den Monte Berlinghera im Osten. Der Wanderweg hat nun die schwierigen Stellen verlassen und führt jetzt über mehr oder weniger sanfte Bergrücken.

Heideröschen (Daphne cineorum)

 

Bild 14:

Das Ende des Bergweges ist absehbar, die Zivilisation hat mich wieder eingeholt. Im Freien ist ein Steintischchen eingezäunt, an den Seiten sind steinerne Bänke, vielleicht für ein Volksfest, eingerichtet.

Wochenendhäuschen

 

Bild 15:

Über eine letzte Bergflanke geht es hinunter, bis der Wanderweg letztlich wieder auf die Straße trifft.

Blick nach Norden auf den Abstiegsweg. Ganz rechts noch mal der Monte Berlinghera.

 

Bild 16:

Ausschnitt aus dem vorigen Bild.

 

Bild 17:

Blick hinunter zum Eingang ins Veltlin.

 

Bild 18:

Comer See

 

Bild 19:

Hafen von Gera Lario

 

Bild 20:

Über Hänge steige ich nun, weit nach Westen ausholend und möglichst die geteerte Straße vermeidend, bis fast hinunter nach Montalto, etwa 1 km von Montagna entfert gelegen. Jetzt habe ich gar keine Wahl mehr, als auf der weit oberhalb von Montalto gelegenen Straße zu bleiben.

Etwa eine halbe Stunde später erreiche ich die Abzweigung, wo ich am Morgen an dem Hinweisschild den Weg hinüber auf die andere Bergflanke eingeschlagen habe.

Bald bin ich wieder in Dalco angelangt.

 

Bild 21:

Und nun gehts weiter abwärts nach Montagna, wo die glücklichen Hähne krähen. Damit geht die Wanderung zu Ende.

 

Bild 22:

Schon wieder in der Ebene zwischen Lago di Mezzola und Comer See, halte ich kurz an, um den Anblick auf die steilen Berge hinter Novate Mezzola einzufangen.