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So. 5.7.2015 Oxni |
(einen Moment bitte, die Karte wird gleich angezeigt)
Gebiet | Weißtannental/ St. Gallen (Schweiz) |
Startpunkt | Vorsiez: 1175 m (Wanderparkplatz) |
höchster Punkt | 2010 m, unterhalb des Chammhüttli |
Gesamtanstieg | ca. 850 Höhenmeter |
Gesamtstrecke | 7 km |
Anspruch | einfach (T2, Wandern) |
Datum | 4. Juli 2015 (Sa.) |
Route | Vorsiez (1175 m) → Obersiez-Säss → bis kurz vor dem Chammhüttli (2010 m) [gelber GPS-Verlauf] |
Bild 1:
Heiße, sonnige Tage im Juli - was für ein Jammer, dass es untertags viel zu heiß für eine anstrengende Bergwanderung ist. Doch halt! Wie wäre es, am Spätnachmittag loszulaufen, am Berg zu übernachten und am nächsten Tag die frühen Morgenstunden für den Restaufstieg zu nutzen? Gedacht, getan! Um vier Uhr nachmittags fahre ich los und bin bereits zwei Stunden später bei Vorsiez bereit zum Abmarsch, mit etwas schwererem Gepäck als sonst, denn für alle Fälle ist der Schlafsack dabei.
Die Nachmittagsonne steht bereits ziemlich tief und einige dunkle Wolken als Vorboten des angekündigten Gewitters (das aber zum Glück ausfiel) verdunkeln die Sicht auf die Felswände des Scheubsberges.
Bild 2:
Die Riesenblätter der Pestwurz, die man nötigenfalls als provisorische Regenschirme verwenden könnte, glühen im Licht des sich setzenden Sonne.
Bild 3:
Zunächst auf Schotter, dann auf asphaltierter Strecke geht es nun ein bisschen mühsam, nur versüsst durch viele blühende Pflanzen am Wegesrand, hoch Richtung Obersiez-Säss. Schon sehr bald weitet sich der Blick übers Weisstannental
Hier zu sehen die Vordersäss-Alm hoch über Chloster (von dem aus die Alm über eine Materialseilbahn versorgt wird) mit dem über einen Wanderweg leicht erreichbaren Horn (1841 m)
Bild 4:
So viele Exemplare Großblütigen Fingerhutes (Digitalis grandiflora) auf einem Haufen wie entlang der Straße nach Obersiez-Säss habe ich selten gesehen.
Bild 5:
Halbschattige Bereiche am Waldesrand werden vom Fingerhut bevorzugt besiedelt. Einige Exemplare stehen auch auf dünner Humusschicht auf großen Felsbrocken. Dies ist normalerweise bei den vielen Regengüssen in den Alpen kein Problem für die Pflanzen, aber bei der momentanen trockenheißen Hitzeperiode sind viele dieser auf ständigen Wassernachschub angewiesenen Pflanzen bereits am Vertrocknen.
Bild 6:
Die hübschen Blüten des Milchlattich (Cicerbita alpina).
Bild 7:
Und noch eine Glockenblume (Breitblättrige Glockenblume ?)
Bild 8:
Glockenblume
Bild 9:
Die Steilflanke des Scheubsberges
Bild 10:
Bald muss man sich zwischen dem Weg Richtung Foopass oder Richtung Spitzmeilen über die Fansfurggla entscheiden.
Bild 11:
Auf dem im Weisstannental vorherrschenden Flyschgestein (ca. 50 Mio Jahre alt) mit u.a. dem charakteristischen Nummulitenkalk-Band liegt nördlich des Tales (z. B. am Madchpf oder am Oxni) der mit 250 - 300 Mio Jahren viel ältere rötliche Verrucano auf. Ursache dafür ist, dass bei der Alpenauffaltung das "junge" Flyschgestein vom wesentlich älteren Verrucano-Gesteinspaket buchstäblich überfahren wurde. Dieser Mechanismus aus grauer Vorzeit ist heute als Glarner Hauptüberschiebung bekannt und das Wissen darüber unabdingbar für ein Verständnis der geologischen Verhältnisse sowohl der Glarner Alpen als auch über die Gebirgsbildung durch Überschiebung überhaupt.
Bild 13:
Breitblättrige Glockenblume - normale und Albino-Form, friedlich nebeneinander
Bild 12:
Breitblättrige Glockenblume mit winzigen Besuchern
Bild 14:
Blick auf die Alpe Glätti
Bild 15:
Bild 16:
Albino-Glockenblume
Bild 17:
Albino-Glockenblume
Bild 18:
Blick ins Seeztal mit dem Aufstiegsweg zur Fooalpe (ein Teilstück der Via GeoAlpina, im angegebenen Link unter "Tektonikarena Sardona")
Bild 19:
Fingerhut
Bild 20:
Mädesüss
Bild 21:
Blick zum Foostock (2611 m), die bizarren Felsen daneben gehören zum Schmidstöck
Bild 22:
Foostock und Schmidstöck
Bild 23:
Die Maßliebchen nehmen auch mit einer mageren Felsnische vorlieb.
Bild 24:
Der für die Tektonikarena namensgebende und die Gegend dominierende Piz Sardona (3056 m)
Bild 25:
Knabenkraut
Bild 26:
Blüten des Weidenröschens
Bild 27:
Nickendes Leimkraut (Silene nutans)
Bild 28:
Heubützler
Bild 29:
Türkenbundlilie
Bild 30:
Die Straße verläuft nun immer enger an den steilen Berg geschmiegt, bis sie an einigen Stellen durch einen kurzen Tunnel geführt werden muss.
Bild 31:
Tunnelausgang mit Galerie
Bild 32:
Sardonastock
Bild 33:
Die Alpe Valtnov am Horn, dahinter der Kuhgrat, ganz im Hintergrund ein Teil der Schwarzen Hörner am Pizol
Bild 34:
Heubützler (rechts) und Laritschkopf (links)
Bild 35:
Piz Sardona
Bild 36:
An den warmen Steinmauern tummelt sich manch bizarres Insekt
Bild 37:
Aber es handelt sich hier um ein verteufelt gefährliches Terrain für die kleineren Insekten; in den wasserüberströmten Flanken können sich auch die insektenfangenden, ansonsten aber genügsamen Fettkräuter durchsetzen.
Bild 38:
Fettkräuter an der porösen, feuchten Steilwand
Bild 39:
Heubützler (rechts) und Laritschkopf (links)
Bild 40:
Bald nach dem Tunnel öffnet sich unerwartet ein riesiges Almgebiet, in dessen Zentrum die Alpe Obersiez-Vorsäss mit mehr als zweihundert unüberhörbaren Kühen und noch mehr Ziegen angesiedelt ist. Zu dieser Tageszeit liegt die Alpe schon im Schatten. Darüber ragt das Wisgandstöckli (2488 m) empor.
Bild 41:
Blick auf Scheubsberg-Flanke (Vordergrund), dahinter der Heubützler (links)
Bild 42:
Grat, der vom Heubützler zum Grauspitz (2478 m) führt
Bild 43:
Die mächtige Alpe Obersiez-Säss
Bild 44:
Blick von Obersiez-Säss auf den Risetenhoren
Bild 45:
Wegweiser am Obersiez-Säss (1659 m). Hier zweigt auch der Weg zum Risetenpass, der zum Chrauchtal hinüber führt, ab.
Bild 46:
Heubützler
Bild 47:
Geißen bei der Alpe Obersiez-Säss
Bild 48:
Zwillings-Geißen?
Bild 49:
Das Sträßchen geht nun in einen Almweg über, der nur ganz langsam ansteigend zunächst bis ans Ende des Tales führt.
Bereits von hier strecken Sardonastock, Foostock und Risetenhoren ihre Gipfel gemeinsam, aber noch etwas verschämt, in die Höhe.
In der Bildmitte ist der Weg, der zum Risetenpass führt, zu erkennen.
Bild 50:
Foostock (links) und Risetenhoren
Bild 51:
Foostock
Bild 52:
Risetenhoren
Bild 53:
Der Weg geht nun endgültig in einen (markierten) Bergweg über. Der erste Anstieg erfolgt über diese steile Grasflanke.
Bild 54:
Die steinigen Wiesen am Ende sind den hungrigen Mäulern der Wiederkäuer noch nicht zum Opfer gefallen und so kann sich hier auf 1800 m noch eine vielfältige subalpine Flora austoben.
Bild 55:
Braun-Klee
Bild 56:
Selbst der eher der montanen Zone zuzuordnende Fingerhut findet hier noch ausreichend gute Bedingungen vor.
Bild 57:
Natürlich darf auf den trockeneren Stellen auch die Berg-Hauswurz nicht fehlen
Bild 58:
Gewöhnliches Leimkraut (oder Klatschnelke, Silene vulgaris)
Bild 59:
Aber auch hier macht sich der Wassermangel auf den ansonsten immer etwas feuchten Felsen bemerkbar. Die Pflanzen lassen ihre "Flügel" hängen.
Bild 60:
Schon macht sich das allmähliche Ende des Tages bemerkbar. Blick hoch zu einer Formation auf dem Schnürligrat (Verbindungsgrat zum Rotrüfner)
Bild 61:
Nun geht es endlich den erwähnten Grashang empor, vorbei an stark verfälteltem Flyschgestein
Bild 62:
Blick zum Piz Sardona
Bild 63:
Blick zurück auf die Alpe Obersiez-Säss
Bild 64:
Der Anstiegsweg ist steil, aber einach zu meistern. Bald erreicht man einen Aufschwung, dem sich ein eher flacher Sattel anschließt. Diesen erwähle ich als meinen heutigen Schlafplatz, auch wegen der grandiosen Aussicht zu den Dreitausendern der Ringelspitz-Gruppe
Gipfel:
Mitte:
Heubützler (links), Fahnenstock (ganz rechts, 2612 m)
Hintergrund:
Ringelspitz (der mit dem lustigen Zapfen und dem großen Schneefeld, 3248 m), Glaserhorn (neben Ringelspitz, 3128 m), Tristelhorn (hinterm Fahnenstock, 3114 m)
Bild 65:
Blick zu einer Formation auf dem Schnürligrat im Abendlicht
Bild 66:
Blick zu einer Formation auf dem Schnürligrat im Abendlicht
Bild 67:
Tristelhorn, davor der Fahnenstock
Bild 68:
Heubützler, dahinter der Ringelspitz