Phrygischer Weg: Tag 5, Ayazini und Schloss Avdalaz

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Gebiet  Anatolien (Türkei)
Startpunkt Ayazini (1130 m)
Gesamtanstieg 440 m Anstieg, 440 m Abstieg
Gesamtstrecke 19 km
Anspruch einfach (T2, Wandern)
Datum 13. Mai 2023 (Sa.)
   
Route Ayazini Schloss Avdalaz Ayazini

 

Bild 1:

Am nächsten Morgen hat der gleiche Nebel wie an den Vortagen wieder eingesetzt. Ich mache mich am frühen Morgen auf die Suche nach der angepriesenen Sehenswürdigkeit Avdalaz, ein völlig durchlöcherter, in alter Zeit auch bewohnter Fels und eine der Haupt-Sehens-würdigkeiten in der Umgebung von Ayazini.

Aber auch innerhalb von Ayazini selbst gibt es viele Felsenhöhlen und Felsengräber in den Tufffelsen zu bewundern.

 

Bild 2:

Eine Steinbank vor einer Felsenwand ...

 

Bild 3:

... umgeben von Höhlenwohnungen

 

Bild 4:

Es lohnt sich auch, einen Blick in die Hinterhöfe zu werfen.

 

Bild 5:

Am östlichen Ortsausgang verweist ein Wegweiser auf das "Avdalaz Castle". Aber auch hier sind schon fantastische Formationen zu bewundern. Zwischen den Felsen führt eine Nebenstraße hindurch.

 

Bild 6:

Rechts von der Fahrstraße verläuft eine Schlucht, durch die gemäß Wanderführer der Pfad zum Avdalaz Castle führen soll. Aus der dortigen Siedlung erscheint wütendes Hundegebell, obwohl doch sowohl horizontal als auch vertikal eine beträchtliche Distanz zwischen mir und den Wachhunden liegt.

 

Bild 7:

Die Schlucht

 

Bild 8:

Leider habe ich es versäumt, mir den Weg zum Avdalaz Castle einzuprägen und so entgeht mir diese Sehenswürdigkeit zu diesem Zeitpunkt, und dieses Malheur ist mir insbesondere deswegen passiert, weil ich bei einer Verzweigung die falsche Straße genommen hatte.

Nach einiger Zeit drehe ich frustriert wieder um und erreiche wiederum den Ortseingang von Ayazini mit den beeindruckenden Felsenformationen. Bevor ich wieder zurück zur Unterkunft gehe, möchte ich mir doch noch den Eingang zum Schluchtenweg anschauen.

 

Bild 9:

Ein Schild weist auf drei Kirchen in Ayazini hin. Diese befinden sich aber am nordwestlichen Ende von Ayazini. Ich befinde mich hier am östlichen Ausgang.

 

Bild 10:

Aber auch hier finden sich die Reste einer antiken Kirche, herausgehauen aus einem Felsen. Die Apside ist deutlich zu erkennen, genauso ein Durchstoß, der wahrscheinlich für etwas einfallendes Licht sorgte.

 

Bild 11:

Drei Halbkreise, möglicherweise ausgemalt, zieren den Giebel der Nave.

 

Bild 12:

Auf einer Straße erreiche ich den Eingang zur Schlucht. Fahrzeuge überqueren den Fluss einfach an einer Furt. Aber bei dem momentanen Wasserhochstand ist das für Fußgänger nicht möglich, ohne etwas mehr als nasse Füße zu bekommen. So streiche ich den Plan, nochmals nach dem Wanderweg zum Avdalaz Castle zu suchen.

 

Bild 13:

Aber auch hier sind beeindruckende Feenkamine zu sehen.

 

Bild 14:

Hier die Rückseite der vorher erwähnten Kirche. Das kleine dreieckige Guckloch ist kaum zu erkennen.

 

Bild 15:

Aber aus der Nähe ist das Guckloch erkennbar.

Möglicherweise könnte man hier auf der anderen Flussseite auch über den Trampelpfad die Schlucht trockenen Fußes erreichen.

 

Bild 16:

Ich gehe aber erst mal zurück in meine Unterkunft. Nach kurzer Zeit drängt es mich aber, nochmal auf die Suche nach Avdalaz zu gehen. Wiederum verlasse ich das Städtchen über die schmale Straße und befinde mich bald darauf wieder an der Aussichtsstelle hinunter auf die Ansiedlung mit dem kläffenden Hund.

 

Bild 17:

Bald darauf stoße ich auf einen Weg hinunter in die malerische Schlucht, dem ich nun folge.

 

Bild 18:

Später verengt sich die Schlucht und der Weg führt durch das Bachbett; gelegentlich müssen auch die Hände verwendet werden, um einen den Weg blockierenden Felsblock zu überwinden.

 

Bild 19:

Schluchtenweg

 

Bild 20:

Schluchtenweg

 

Bild 21:

Wie erstarrte Wellen türmen sich die Wände zur Rechten auf.

 

Bild 22:

Irgendwann bemerke ich, dass sich die Schlucht zu sehr nach Osten windet - genau die falsche Himmelsrichtung. So klettere ich in der Nähe der falschen Straße aus der Schlucht heraus, folge der Straße bis zur Verzweigung und nehme dann die "richtige" Straße. Der Wanderführer empfiehlt, bei der Rückkehr von Avdalaz noch auf den daneben liegenden Hügel mit besonderer Aussicht zu steigen. Das will ich noch unternehmen, bevor ich wieder umkehre. Nach einigen Metern Anstieg sehe ich mich um, und voila, in weiter Ferne ist unverkennbar mein eigentliches Ziel zu erspähen, das Avdalaz Castle. So drehe ich um und mache mich sofort auf den Weiterweg.

 

Bild 23:

Die Sicht übers Tal: links von der Straße befindet sich eine spektakuläre Felsformation, und rechts der Straße, von hier aus eher unscheinbar erscheinend, der durchlöcherte Fels des Avdalaz Castle.

 

Bild 24:

Avdalaz Castle

 

Bild 25:

Die große Felsformation

 

Bild 26:

Auch in dieser Felsformation sind einige Höhlen zu erkennen.

 

Bild 27:

Trockenes Flussbett auf dem Weg zum Avdalaz Castle

 

Bild 28:

Im Avdalaz Castle: Eine Steintreppe führt ins Obergeschoss.

 

Bild 29:

Die Räumlichkeiten im Obergeschoss

 

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Obergeschoss

 

Bild 31:

Obergeschoss

 

Bild 32:

Im Obergeschoss

 

Bild 33:

Durchbruch nach Osten

 

Bild 34:

Die Steintreppe hoch ins Obergeschoss

 

Bild 35:

Steintreppe. Für manche der obersten Treppenabschnitte benötigt man durchaus etwas Kühnheit und Schwindelfreiheit.

 

Bild 36:

Das Herz von Avdalaz

 

Bild 37:

Das Herz von Avdalaz.

Avdalaz ist eine lokale Attraktion und zum ersten Mal finde ich hier so etwas wie eine touristische Infrastruktur. Einerseits einen Parkplatz mit Sachautafeln, zum anderen eine Bude, die Getränke und Speisen anbietet. Nach der Runde um und ins Castle setze ich mich an einen der angebotenen Tische und bestelle einen Kaffee ("Nescafe") und dann noch einen, denn es ist heiß und es lässt sich so schön im Schatten träumen. Als ich bezahlen will, stoße ich auf komplettes Unverständnis - anscheinend ist Kaffee hier nichts wofür man bezahlen müsste. Die 50 Lire (2.50 €), die ich zum Bezahlen verwende, rufen stattdessen die Frage hervor, ob ich vielleicht etwas essen will. Gözleme mit verschiedenen Füllungen sind im Angebot. Das lasse ich mir natürlich nicht entgehen. Was mir natürlich nicht klar war, ist, dass diese gefüllte Teigwaren vor Ort frisch hergestellt werden. So bereitet die ältere Frau erst mal den Teig zu, während ihr etwas behinderter Sohn Zweige zerkleinert, um damit ein Feuer zu entfachen. Dass meine Verköstigung so viel Aufwand erfordert, ist mir etwas peinlich, aber scheint für die beiden eher normal zu sein. Nach einer halben Stunde ist die köstliche Mahlzeit fertig.

 

Bild 38:

Felslandschaft

 

Bild 39:

Avdalaz Castle

 

Bild 40:

Blick zurück in eine weitere Schlucht bei Ayazini. Mein Plan ist jedoch, möglichst über den linken Hügel nach Ayazini abzusteigen.

 

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Bild 42:

 

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Bild 44:

Von der Straße führt ein Feldweg hoch zum auserwählten Hügel. Schildkröten begegnet man hier häufig.

 

Bild 45:

Rückblick auf Avdalaz Castle

 

Bild 46:

Die "falsche" Straße nach Osten, auf der ich zunächst Avdalaz Castle gesucht hatte.

 

Bild 47:

Oben auf dem Hügel findet sich ein weitläufiges Plateau, dessen zugänglichen Abschnitte hauptsächlich für den Getreideanbau verwendet werden. Weglos heißt es hier entlang der Feldränder weiterzugehen.

 

Bild 48:

Blick zurück auf die Avdalaz-Ebene

 

Bild 49:

Bald erreiche ich die Kante, die nach Ayazini hin eher sanft, aber sehr zerfurcht, abfällt.

 

Bild 50:

Ayazini mit Felsformationen

 

Bild 51:

Ein fahnenbesetzter Fels erregt meine Neugier. Bis dahin will ich noch absteigen, auch um zu ermitteln, ob ich hier meinen Rückweg abkürzen und direkt nach Ayazini absteigen kann.

 

Bild 52:

Blick über die Schlucht hinweg nach Westen. Auch hier gibt es eine fruchtbare Hochebene. Die Abhänge sind aber eher unfruchtbar und verbuscht.

 

Bild 53:

Die senkrechten Felsen erinnern an die sechseckigen Steinsäulen, wie sie auf Island oder Schottland in ehemals vulkanischem Gelände zu bewundern sind und die beim langsamen Abkühlen von dünnflüssiger Lava entstehen.

 

Bild 54:

Blick hinunter auf Ayazini

 

Bild 55:

Ayazini, in felsdurchsetztes Gelände eingefügt.

 

Bild 56:

Der Felssporn

 

Bild 57:

Auch hier wieder eine der Schildkröten, die in dieser Wärme ein erstaunlich schnelles Tempo hinlegen.

 

Bild 58:

Wahrscheinlich wäre von hier aus ein Abstieg nach Ayazini möglich, aber nur durch akrobatisches Klettern durch die Felsen und Felsentürme. So drehe ich sicherheitshalber um und marschiere auf ähnlichem Weg wieder zurück zur Straße.

 

Bild 59:

Auf dem Rückweg: ein letzter Blick ins Avdalaz-Tal

 

Bild 60:

ein letzter Blick in die Schlucht mit den kläffenden Hunden

 

Bild 61:

Schlucht

 

Bild 62:

Schlucht

 

Bild 63:

Blick von der Straße auf die fruchtbare Ebene östlich von Ayazini.

 

Bild 64:

Felskegel mit angebauten Steinschuppen

 

Bild 65:

Felsgebilde in Ayazini

 

Bild 66:

 

Bild 67:

Die ebenen Flächen zwischen den Felsen werden bewirtschaftet.

 

Bild 68:

Felsenweg in Ayazini

 

Bild 69:

Als ich zurückkomme und weiter durch Ayazini schlendere, erlebe ich eine Überraschung: Während ich bisher nur einigen wenigen Einheimischen auf dem zentralen Platz begegnet bin und das Örtchen insgesamt eher ausgestorben wirkte, wird es auf der Straße nach Westen plötzlich sehr belebt. Es ist Wochenende und immer mehr Besucher strömen in den Westteil des Städtchens. Dort sind auch die meisten Attraktionen, wie Felsengräber, Felsenwohnungen und antike Kirchen, zu bewundern. Welchen Zustrom Ayazini gelegentlich erwartet, ist an dem riesigen Parkplatz am Ortsausgang zu erkennen. Auch eine Reihe von Restaurants, Cafes und Souvenirläden, die ich jetzt zum ersten Mal erblicke, säumen beide Seiten der Straße. Bei dieser zentralen touristische Attraktion wird auch Eiscreme vertrieben, die Kugel zu umgerechnet 50 Cents.

 

Bild 70:

Die Höhlenwohnungen sind öffentlich zugänglich, teilweise auch mit Teppichen ausgelegt und mit Vorhängen für eine gewisse Privatsphäre verhängt und in denen die Besucher ihr Picknick abhalten können.

 

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Blick aus einer Höhlenwohnung auf die Terrasse des Restaurants

 

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Bild 73:

Auf der Touristenmeile

 

Bild 74:

Schilderwald: mit Hinweisen auf die Nekropolis, das Avdalaz Castle (Kalesi) sowie den Maydan (Dorfplatz)

 

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Hinterhof in einer Seitenstraße

 

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In Ayazini

 

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Bild 84:

Grabkammern (Asiller Mezari, "Nobles Tomb")

 

Bild 85:

Ayazini am Wochenende

 

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Bild 88:

Hier im Westen oberhalb von Ayazini gibt es auch das einzige noble Hotel: das Inn Hotel mit Preisen von ca. 70 Euro 1500 TL) pro Nacht

 

Bild 89:

Der fahnenbewehrte Felsen, von unten gesehen

 

Bild 90:

 

Bild 91:

Apsiden von Kirchen

 

Bild 92:

 

Bild 93:

Die Apsiden sind auch für die einheimischen Touristen interessante Fotomotive.

 

Bild 94:

 

Bild 95:

Mehrstöckige Siedlung

 

Bild 96:

Mehrstöckige Siedlung

 

Bild 97:

Aufgang in der mehrstöckigen Siedlung

 

Bild 98:

Kirchen und Gräber oberhalb des heutigen Friedhofes

 

Bild 99:

römisches Felsengrab