Steinernes Meer und Freiburger Hütte

(einen Moment bitte, die Karte wird gleich angezeigt)

Gebiet Lechquellengebirge (Österreich)
Startpunkt Formarinalpe (1871m)
höchster Punkt 2170 m (Steinernes Meer)
Gesamtanstieg ca. 350 Höhenmeter
Gesamtstrecke 2:15 h, 6 km
Anspruch einfach (T2, Alpinwandern)
in den Karrenfelder des Steinernen Meeres ist etwas Vorsicht angesagt.
Datum 21.09.2007 (Fr.)
Route Formarinalpe (1871 m) Steinernes Meer Freiburger Hütte (1918 m)

 

Bild 1:

Am frühen Nachmittag geht es los zu einer Dreitagestour im Lechquellengebirge. Die Anfahrtszeit ist so kalkuliert, dass wir den stündlich verkehrenden Wanderbus noch ohne allzu lange Wartezeit erreichen sollten. Unfreiwillige Stopps an der baustellengesäumten Straße hoch nach Lech (Aufschrift: bis zu 30 min Wartezeit) lässt uns etwas zittern, ob wir den Talort noch rechtzeitig erreichen oder ob wir statt dessen eine Stunde lang uns die Beine in den Bauch stehen müssen. Doch dann flutscht es wieder richtig und wir erreichen nach kurzer Zeit Lech und biegen von dort in das gleichnamige Seitental ein. Bei Zug suchen wir an der Talstation einen Parkplatz, finden aber nur einen gebührenpflichtigen, wenn auch fast leeren Privatparkplatz am Fischteich vor. Versichert wird uns, dass wir die Parkplatzgebühr hinterher in der Gaststätte "verzehren" könnten (was auch stimmte). Etwa 20 min dauert die Fahrt mit dem Wanderbus auf der tagsüber für den PKW-Verkehr gesperrten Straße bis zur Endstation Formarinalpe (1874 m), wo wir aussteigen.

In einer halben Stunde wäre von hier aus unser Nachtquartier, die Freiburger Hütte erreichbar, aber wir sagen uns "Der Weg ist das Ziel" und machen noch einen kleinen Schlenker und peilen die Hütte per Umweg über das Steinerne Meer an. Dazu müssen wir ein paar Minuten leicht abwärts laufen, wo der in der Kompasskarte nicht verzeichnete Weg zum Steinernen Meer bzw. zum Gehrengrat und damit zum Übergang zur Ravensburger Hütte abzweigt.

Blick nach Osten zum Böngertlekopf (2541 m) (??) Der Weg hoch zum Steinernen Meer führt durch die Wiesen-Lichtung und biegt dann rechts ins Hochgebirge ab.

 

Bild 2:

In den Ostalpen wurde der Steinbock bereits vor 300 Jahren durch Bejagung und Trophäensucht völlig ausgerottet. Die ab 1958 gestarteten Versuche, das Steinwild wieder einzubürgern, sind so erfolgreich verlaufen, dass es fast sicher ist, während einer Wanderung im Lechquellengebirge auf eine Herde zu treffen. Hier an dieser Stelle ist den an der Wiederansiedlung beteiligten Männern und Frauen ein Denkmal gesetzt.

Im Hintergrund die Mohnenfluh und daneben das Zuger Hochlicht, wo wir am dritten Tag unsere Wanderung abschließen werden.

 

Bild 3:

Formaletsch, 2292 m

 

Bild 4:

Der naturgetreu abgebildete männliche Denkmals-Steinbock. Dahinter ein namenloser Vorgipfel des Böngertlekopfes.

 

Bild 5:

Blick hinüber zur roten Wand mit dem namensgebenden roten Gesteinsband.

 

Bild 6:

Blick nach Westen, scharf an der Roten Wand vorbei. Im Einschnitt links verläuft der leichte Abstiegsweg von der Freiburger Hütte zur Laguzalp

 

Bild 7:

Schnell gewinnen wir an Höhe. Und bald wird klar, warum die Gegend, die wir nun in etwa 2100 m Höhe betreten, den Namen Steinernes Meer trägt.

 

Bild 8:

Aufstieg zur Hochebene des Steinernen Meeres

 

Bild 9:

Von Wind und Wetter scharfkantig ausgewaschene Kalksteinskulpturen

 

Bild 10:

Rote Wand

 

Bild 11:

Die Karstfläche des Steinernen Meeres

 

Bild 12:

Am Abschluss dieser doch noch sanft erscheinenden Hügel verläuft der Gehrengrat. Die in der Verlängerung des Gehrengrates liegenden Berge weisen einen gänzlich anderen Charakter auf. Das im Gegensatz zum daneben liegenden hellen Kalkstein sehr dunkel gefärbte Gestein ist abweisend, kaum bewachsen und weist scharfe Grate auf.

Rechts die Schnittstelle zwischen Kalkgebirge und dem dunklen scharfzackigen Gestein. Irgendwo hier geht es über den anspruchsvollen Gehrengrat hinunter zur Ravensburger Hütte

 

Bild 13:

Da begegnen uns in der Spätnachmittagssonne in Fleisch und Blut die lebenden Brüder des in Metall gegossenen Steinbockes.

 

Bild 14:

Die Karstfläche des Steinernen Meeres

Der Weitermarsch ist eine Herausforderung, wenn es darum geht, die scharfkantigen Kalkformationen zu queren und den besten und sichersten Halt für den Fuß zu finden. So macht das Wandern Spaß!

 

Bild 15:

Verwitterung in Zeitlupe

 

Bild 16:

Blick nach Südosten.

Am linken Bildrand die Ausläufer des Gehrengrates, rechts das dunkle Gebiet der Gamsbodenspitze.

 

Bild 17:

Blick nach Süden Richtung Verwall (Sonnenkopf)

 

Bild 18:

Nun wendet sich der Blick langsam in Richtung auf unser heutiges Ziel, also Richtung Westen.

Der Formaletsch (2292 m) beherrscht nun die Sicht.

 

Bild 19:

Der Fuß des Formaletsch; hier zieht die rötliche, für dieses Gebiet charakteristische Bande durch.

 

Bild 20:

Regenablaufrinnen

 

Bild 21:

Eine Wanderin verharrt reglos in der feierlichen Abendstimmung. Dahinter die Gamsboden-Spitze.

 

Bild 22:

Die weicheren, leicht erodierenden Ausläufer der Gamsboden-Spitze.

 

Bild 23:

Ein allerletztes Blick zu den Bergen des westlichen Verwall (mit Mond)

 

Bild 24:

Rote Wand

 

Bild 25:

Formaletsch

 

Bild 26:

Nachdem der Formaletsch in einem Halbkreis umrundet ist, wird der Formarinsee sichtbar.

Hier lohnt es sich, noch eine Rast einzulegen.

 

Bild 27:

Freiburger Hütte, schon fast vollständig im Schatten

 

Bild 28:

Rote Wand

 

Bild 29:

Der morgige Weiterweg hoch über dem Ostufer des Sees wird hier sichtbar.

 

Bild 30:

Formarinsee

Auf der Freiburger Hütte bekommen wir ein Vierbettzimmer ganz für uns. In der vollen Gaststube werden wir mit einem guten Nachtessen und einem entsprechenden Schlaftrunk versorgt. Die Nacht jedoch können wir nur teilweise genießen, da die Wirtsleute die halbe Nacht versuchen müssen, einen verstopfte Abwasserleitung wieder frei zu bekommen. Dementstprechende Düfte wehen uns nächtens trotz der mittlerweile geschlossenen Fenster um die Nasen.

Trotzdem sind wir am darauf folgenden Tag wieder munter und voller Tatendrang.