Murgseen, abseits der Hauptwege

(einen Moment bitte, die Karte wird gleich angezeigt)

Gebiet Glarnerland (Schweiz)
Startpunkt Bachlaui (1210 m)
höchster Punkt 2295 m
Gesamtanstieg 1400 Höhenmeter
Gesamtstrecke 7:00 h, ca. 20 km
Anspruch einfach (T2, Alpinwandern)
Datum 29.06.2008 (So.)
Route Bachlaui (P, gebührenpflichtig, 1210 m) Mornen Erdis (1996 m) Huet (2295 m) Murgsee (1820 m) Murgseefurggel (1985 m) Mütschbach/ Gsponbach Bachlaui

 

Sonnenaufgang Murgtal

Bild 1:

An diesem Wochenende hatte ich die Idee, einmal bereits am Vorabend anzureisen und am Startort einen schönen Abend zu verbringen, um dann in aller Herrgottsfrühe aufbrechen zu können.

Gesagt, getan - aber ob dies eine gute Idee war, daran kamen mir bald die ersten Zweifel. Zwar war die Fahrt in den Abend hinein sehr angenehm und auch noch auf der Höhe des Walensees herrschte um acht Uhr Abends eine schöne Abendstimmung. Bei der Fahrt ins Murgtal wurde aber schnell klar, dass die Sonne bereits viel zu tief stand, um noch in das enge Tal durchzudringen. Dort war es also bereits schattig und dementsprechend kühl. Während die Kühle kein Problem war, machte die fehlende Sonne hier im Tal die Abendstimmung völlig zunichte. Das wollte ich mir fürs nächste Mal merken. Übernachten ist schön, aber nur an einem offenen Platz oder man muss schon ein Stück aufsteigen, bis der Himmel frei wird.

Am nächsten Morgen wurde ich durch das erste Fahrzeug, das von einer der Alpen herunter fuhr, geweckt. Nach kurzem Frühstück und Wäschewechsel gings los. Zunächst vom Parkplatz bei Mornen ausgehend über das leicht ansteigende Alpsträßchen, durch die Gebäude von Mornen hindurch und noch ein paar Meter weiter. Hier nun wendet sich der breite Spazierweg, der in direktem Aufstieg zu den Murgseen führt. nach rechts in westlicher Richtung, während der von mir beabsichtigte Aufstiegsweg nach links in Richtung der Flumserberg-Gipfel abzweigt.

Zunächst gilt es fast weglos eine blumenbestandene Wiese hochzusteigen. Doch dann kommen genügend Wegmarken.

Langsam züngeln die Strahlen der Sonne etwas höher und beleuchten die Spitzen der Berggipfel sowie die noch etwas höher fliegenden Passagiere der Flugmaschinen.

 

Türkenbundlilie

Bild 2:

Türkenbundlilie

 

Silberspitz

Bild 3:

Die Strecke verläuft nun zunächst durch Gebüsch, dann wieder durch freies Gelände, manchmal auch mit beeindruckenden Tiefblicken. Bald sind die rötlichen Farben der Morgenstimmung dem gewöhnlichen Tageslicht gewichen.

Die Sonne bescheint nun die gegenüber liegenden (nach Norden) Hänge mit dem Silberspitz als höchstem Gipfel.

 

Primeln

Bild 4:

Der Weg, der sich bis jetzt eher nach Osten gewandt hat, hat vor kurzem eine kleine Schlucht passiert und wendet sich jetzt um 180 Grad der eigentlich erwarteten Richtung. zu. Auf einer kahlen Felsmauer am Wegesrand haben sich Primeln angesiedelt.

Den größten Teil der steilen Passage habe ich bereits hinter mir und befinde mich nun auf etwa 1 900 m Höhe, wo eine Almenlandschaft anzutreffen ist, die selbst Ende Juni immer noch von vielen weißen Schnee-Flecken durchzogen ist.

 

Murgtal und Schwarzstöckli

Bild 5:

Blick hinüber ins Murgtal mit dem dominierenden Schwarzstöckli als Abschluss.

 

Wolkenstimmung

Bild 6:

Kurz nach der Alpe Erdis (1996 m) zweigt der Weg zu den Flumser Gipfeln ab.

Wolkenstimmung

 

Flechten

Bild 7:

Flechten weit oberhalb der Baumgrenze.

 

Wolkenstimmung

Bild 8:

Wolkenstimmung nach der Alm Erdis vor dem Hintergrund der das Tal abschließenden Mauern der Flumserberge.

 

Mattstock und Gulmen

Bild 9:

Blick nach Norden über den Walensee hinweg. Im Hintergrund liegt hinter den Sonnenterrassen von Amden der Mattstock und der Gulmen.

 

Mattstock und Gulmen

Bild 10:

wie vorheriges Bild, mit Blick hinunter ins untere Murgtal.

 

Mürtschenstock (2441 m)

Bild 11:

Mit zunehmender Höhe spitzelt der Mürtschenstock (2441 m) immer mehr hinter dem Hochmättli (2252 m) hervor.

Der Wanderweg ist zum großen Teil noch schneebedeckt, und so vermeide ich ihn und suche mir einen geeigneteren Aufstiegsweg. Das scheint kein Problem, denn die Gegend ist übersichtlich und man kann sich nicht verlaufen. Ich quere also Wiesen und auch steile Schneefelder, um nach einen anstrengenden Schlussspurt endlich in die Hochebene mit seinen unzähligen Seen zu gelangen.

Eine sanfte Kante schließt das Tal nach Süden ab. Natürlich bin ich neugierig, was sich hinter diesem Riegel verbirgt. An der am tiefsten eingeschnittenen Stelle klettere ich weglos hoch, um die Aussicht zu genießen.

 

Glarnerland, Tödi

Bild 12:

Nach Süden öffnet sich ein fantastischer Reigen von Berggipfeln. Nach Süd-Westen im Glarnerland ist insbesondere der dominierende Tödi zu bewundern.

 

Schnee-Wiese-Patchwork

Bild 13:

Blick nach Südosten zum Schnee-Wiese-Patchwork.

 

Bild 14:

 

Mürtschenstock

Bild 15:

Zoomaufnahme der Mürtschenstock-Zacken

 

Schwefelgelbe Anemone

Bild 16:

Schwefelgelbe Anemone

 

Säntis

Bild 17:

Erst jetzt sehe ich, dass in weiter Ferne auch unser alter Bekannter, der Säntis herüber grüßt. Dazwischen liegen die wuchtigen Südabstürze zweier Churfirsten.

 

Pflanzen-Stillleben

Bild 18:

Stillleben in den Gesteinsplatten

 

Pflanzen-Stillleben

Bild 19:

dto.

 

Kaskaden

Bild 20:

Doch genug gebummelt! Jetzt geht es weiter. Der Anblick des Talkessels begrüßt mich wieder. Die nächste Aufgabe besteht darin, den Wanderweg wieder zu finden.

Ich finde heraus, dass der Weg weit unten verläuft und möchte natürlich vermeiden, so viel an Höhe zu verlieren. Deshalb gehe ich querfeldein, nur um festzustellen, das es dort zu steil abbricht und ich mir doch einen Weg hinunter zur Alpe auf etwa 2 100 m machen muss.

Der Abstecher ins Tal ist aber bei näherem Besehen gar nicht s o schlimm. Denn von Ferne lockt ein Wasserfall, dem ich nun zustrebe.

Dies sind die Kaskaden. Der Wanderweg umgeht diese etwas schwer passierbare Stelle. Aber das hält mich natürlich nicht davon ab, einen Weg zu suchen, denn Kuhfpfade sind überall zu finden und was eine Kuh kann, sollte einem Zweibeiner doch auch leicht zugänglich sein.

Wasserfall aus der Nähe.

 

Kaskaden

Bild 21:

Steil geht es in den Tobel hinab. Das Überqueren des Bächleins bereitet vor der Einmündung des Wasserfalles kein Problem.

Danach gilt es, den steilen Abhang entlang des Wasserfalls erklimmen, wo bald der offizielle Wanderweg wieder auftaucht.

Der Weiterweg ist also gefunden. Er führt über einen schrägen Hang, in dessen Mulden noch Schneereste liegen. Zwar versuche ich noch ein Teilstück zu begehen, scheitere dann aber am letzten Teil, dem Überqueren des steilsten Schneefeldes am letzten Riegel. Das Schneefeld fällt steil ab, so dass ich befürchte, dass ich bei einem falschen Tritt das auch tun würde. Das ist zwar unwahrscheinlich, aber da ich auch noch alleine unterwegs bin, breche ich lieber ab und nehme einen anderen Weg. Denn vorher beim Wasserfall habe ich bemerkt, dass ein nicht markierter und nicht angezeigter, aber recht einfacher Weg hinunter zum "normalen" Spazierweg zu den Murgseen führt und diesen will ich begehen.

 

Röti-Dolomit?

Bild 22:


Ein farblich interessantes, lila-rot-braun gefärbtes Gesteinsband (Röti-Dolomit?) mit weißem Flechtenbewuchs beim Zwischenabstieg.

 

Murgtal mit Wasserfall

Bild 23:

In einfachem Abstieg führt er von dort aus hinunter ins Murgtal.

Blick ins mittlere Murgtal mit dem Wasserfall, der zwischen dem oberen und unteren Murgsee gelegen ist.

 

oberer Murgsee

Bild 24:

Bald ist man auf einfachem Weg am oberen Murgsee angelangt. Er besteht eigentlich aus zwei Seen, die durch eine als Verbindungsweg genutzte, kurze Staumauer voneinander getrennt.

Blick über den größeren der beiden oberen Murgseen, dahinter das Schwarzstöckli.

Am Ufer duckt sich das Berggasthaus Murgsee an einen Felsen. Für mich ist es wenig attraktiv, da sein Stromaggregat sehr laut arbeitet und damit den Eindruck der Bergeinsamkeit zerstört.

 

die beiden oberen Murgseen

Bild 25:

Nach einer wohlverdienten Pause geht es weiter zum Murgseefürggele

Vom schon etwas erhöhten Standpunkt sind die beiden oberen Murgseen gut zu erkennen.

 

Murgseen

Bild 26:

Am Murgseefurggel (1985 m) angelangt: Blick zurück zu den Murgseen und zum dahinter liegenden Rottor-Gipfel(2496 m), über dessen Nordflanke eigentlich mein ursprünglicher Weg hätte verlaufen sollen.

 

Läusekraut

Bild 27:

 

Mürtschenstock

Bild 28:

Im Norden dominiert der Mürtschenstock. In diese Richtung verläuft nun auch der problemlose Abstiegsweg, der die Murgseerunde komplettieren soll.

 

Akeleiblättrige Wiesenraute

Bild 29:

Akeleiblättrige Wiesenraute am Wegesrand

 

Alpe Unter Mürtschen

Bild 30:

Bei der Alpe Unter Mürtschen angelangt.

 

Walensee und Churfirsten

Bild 31:

Das breite Tal verengt sich nun zusehends. Kinder baden noch in den "Fluten" des Baches oder in den Tümpeln, die von ihm gebildet wurden. Dann folgt der Abbruch ins Murgtal hinunter. Hier hoch führt nur eine Materialseilbahn, bei dessen Bergstation der Weg in die steile Bergflanke einbiegt. Der Weg selbst ist breit und gut gesichert.

Blick auf den Walensee und die Churfirsten

 

Walensee und Churfirsten

Bild 32:

dto.