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Fr. 25.7.2008 Lauchwis | ![]() |
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Gebiet | ![]() |
Startpunkt | Elm (980 m) Ämpächli (1485 m) |
höchster Punkt | 2294 m |
Gesamtanstieg | 1150 Höhenmeter |
Gesamtstrecke | 6:30 h, 20 km |
Anspruch | einfach, aber lang (T2, Bergwandern) |
Datum | 15.07.2008 (Di.) |
Route | Elm, Talstation (980 m) → Ämpächli-Bergstation (Seilbahn, 1485 m) → Elmer Waldweg → Chüebodensee (ca. 2000 m)→ Wildmadfurggeli (2294 m) → Vorder Matt → Berglimattsee (ca. 2150 m) → Oberstafel → Unterstafel → Matt (850 m) |
Anreise: Für die lange Rundwanderung möchten wir es vermeiden, zuletzt noch einige Kilometer auf der Straße zurück legen zu müssen und so lassen wir unsere Fahrzeuge bereits in Matt stehen, um uns vom sehr pünktlichen Bus nach Elm zur Talstation der Elmer Bergbahn kutschieren zu lassen. Mit der Gondel überwinden wir bequem die ersten 500 Höhenmeter und landen schließlich auf dem knapp 1500 m hohen Ämpächli.
Bild 1:
Von der Talstation aus sehen wir das Profil des frisch verschneiten Hausstocks.
Bild 2:
Bereits während der Seilbahnfahrt erfreut uns der Anblick des Martinsloches im südlich gelegenen, gezackten Felsriegel rund um die Tschingelhörner. Es handelt sich um ein 20 Meter hohes und 10 Meter tiefes Loch in der Felsmauer, ein Verwitterungsprodukt am Schnittpunkt zweier geologisch völlig unterschiedlich alter Schichten. Alle 19 Jahre scheinen Sonne und Mond am gleichen Tag durch das Martinsloch in den Luftkurort Elm. Zum letzten Mal geschah dies am Sonntag, den 30. September 2001. Um 9:33 Uhr trafen die Sonnenstrahlen den Kirchturm. Die wolkenlose Verbindung durch das natürliche Fenster im großen Tschingelhorn - der heilige Martin soll es einst im Zorn über die Schlechtigkeit der Menschen hier in den Fels gehauen haben - dauerte 3 Minuten.
Bild 3:
Schon bald sind wir mit Hilfe der Seilbahn am Ämpächli angelangt, wo wir uns für einen der vielen Weg entscheiden müssen. Wir wollen zum Chuebodensee. So ist der Weg über den so genannten Tierpfad mit seinen Holzskulpturen natürlich vorprogrammiert.
Bild 4:
Die wie mit dem Lineal gezogene Schneegrenze auf etwa 2000 m. Da wir im Verlauf des Tages deutlich steigen, sind wir schon darauf vorbereitet dass auch uns am angepeilten Übergang eine Lage Schnee erwischen wird.
Bild 5:
Immer aufs Neue faszinieren die Tschingelhörner mit dem Martinsloch.
Bild 6:
Den immer wieder im Wald verlaufenden Tierweg und die darauf folgende Grillstelle haben wir schon hinter uns gelassen, jetzt folgt auf freiem Gelände der Aufstieg zum Chuebodensee. Dafür ist zunächst eine kleine Schlucht und das entsprechende Bächlein zu queren.
Bild 7:
Eine künstliche Bachverbauung wird für den Übergang über den Bach genutzt. Anschließend beginnt der steile Anstieg Richtung Chuebodensee.
Bild 8:
Nach einem letzten steilen Aufschwung führt der Weg etwas sanfter ansteigend zum Chuebodensee. Kurz davor ergibt sich ein herrlicher Ausblick nach Süden - hier wiederum der Blick auf die Tschingelhörner
Bild 9:
Tschingelhörner mit dem Martinsloch
Bild 10:
Der Weg erreicht den in einer länglichen Senke gelegenen Chuebodensee über dessen Westende.
Bild 11:
Die spiegelglatte Oberfläche eines Nebensees (unterer Wildmadsee) in der Nähe des Chuebodensees bietet fantastische Fotomotive für die schneebedeckten Glarner Gipfel mit den beiden 3000ern P. Sardona (2099 m) und P. Segnas (3056 m) östlich vom Martinsloch.
Bild 12:
Und noch einmal die Tschingelhörner
Bild 13:
Natürlich fasziniert uns der Chuebodensee und wir marschieren nach einer kurzen nach unten.
Ein Wasserfall, der durch die Regenfälle der vergangenen Tage deutlich hangeschwollen ist, speist den See und bietet einen imposanten Anblick.
Bild 14:
Wasserfall
Bild 15:
Eine Gruppe Schwefelanemonen genießt am sonnenbeschienenen Nordufer den Sommertag an ihrem idealen Standort.
Bild 16:
Den See haben wir nun fast umrundet und kommen noch einmal etwas näher am Wasserfall vorbei.
Bild 17:
Um die bereits gewonnene Höhe nicht wieder verlieren zu müssen, steige ich weglos zunächst über scharfe Felsblöcke und dann über rutschiges schiefriges Geröll auf. Nach ein paar Minuten ist der Sattel mit gigantischem Rückblick auf den Chuebodensee erreicht.
Bild 18:
Der Schabell, dessen Flanken intensiv für den Wintersport genutzt werden, ist der Haupt-Gipfel über dem Ämpächli.
Bild 19:
Schabell
Bild 20:
Der weitere Aufstiegsweg führt zunächst über einen steilen Aufschwung zwischen zwei Gipfelchen hindurch. Wir kommen nun auf eine Ebene, der mit Seen gespickt ist. Hier empfangen uns auch schon die ersten Reste der vergangenen Schlechtwetterperiode.
Bild 21:
Blick nach Südosten mit Piz Sardona und Piz Segnas
Bild 22:
Noch ein allerallerletztes Mal die Tschingelhörner und das Martinsloch, bevor sie unseren Blicken entschwinden.
Bild 23:
Die Seenlandschaft kurz vor dem Wildmadfurggeli
Bild 24:
Wir haben die Anhöhe und das Furggeli erreicht. Vor uns liegt eine ausgedehnte, schneebedeckte Fläche. Blick nach Norden Richtung Berglihorn.
Bild 25:
Das Wildmadfurggeli ist natürlich mit einem Steinmandl gekennzeichnet. Dahinter liegen schon die Berge um Glarus. Hier der Vorder Glärnisch.
Bild 26:
Und im Anschluss seine Majestät, der Glärnisch selbst.
Bild 27:
Nach einer 30-minütigen Pause beginnt der Abstieg vom Wildmadfurggeli, erschwert durch den rutschigen weißen Belag. Wer sichs traut, macht es sich einfach und nimmt den lustigen Direktabstieg durch die schneebedeckten steilen Flanken.
Blick am Kärpf vorbei. Über die Einsattelung in der Bildmitte führt der Weg hoch zur Leglerhütte.
Über Wiesen und Felsen geht es nun hoch über dem Garicht-Stausee sanft nach Norden.
Bild 28:
Blick auf den Kärpf (2794 m)
Bild 29:
Glärnisch; im Tal der Linth-Ebene liegt Schwanden. Im Vordergrund der mit der Seilbahn gemütlich erreichbare Garicht-Stausee.
Bild 30:
Wir haben nun den Charenstock halb umrundet, müssen jetzt aber noch einmal kräftig Richtung Berglimatt ansteigen, um letztlich wieder zu unserem Ausgangspunkt zurück kehren zu können.
Der Berglimattsee, der ohne sichtbaren Zu- und Abfluss ist, ist erreicht. Dahinter erhebt sich der rundliche Hohberg.
Bild 31:
Blick nach Norden ins Glarnerland mit dem Gufelstock; dahinter liegen die Murgseen. Ganz in der Ferne ist das charakteristische Gipfelbild des Spitzmeilen zu erkennen.
Bild 32:
Berglimattsee, dahinter der Charenstock
Bild 33:
Inzwischen sind wir wieder auf einer solchen Höhe angelangt, auf der die Tschingelhörner und damit der Übergang zu den Bergen um Flims-Laax sichtbar. Gut zu erkennen ist auch die charakteristische dünne Linie Lochseitenkalkes als Zeichen der Glarner Überschiebung.
Bild 34:
Nun wird es Zeit aufzubrechen. Dem Wegweiser folgend steigen wir in steilen Serpentinen nach Osten ab. Das steile Gelände ist nicht gerade knieschonend, aber die 30 min halten wir durch, bis wir die Alp Oberstafel erreicht haben.
Bild 35:
Die Alpe Oberstafel ist für ihre Molkebäder bekannt. Junge Mädels sitzen im Bikini in dem mit der grüngelblichen Flüssigkeit gefüllten Zuber und genießen sichtlich ihr Schönheitsbad.
Wir selbst gönnen uns eine längere Trinkpause mit dem was die Alm an sonstigem Flüssigen bietet.
Bild 36:
Die Knie sind nun genügend entlastet, um den Endspurt, den immerhin noch fast 800 m umfassenden Abstieg nach Matt, in Angriff nehmen zu können.
Kurz hinter der Alpe Stafel finden sich diese Digitalis-Pflanzen (Großblütiger Fingerhut) am Wegesrand
Bild 37:
Mehrere Abstiegsweg führen hinunter nach Matt. Wir beherzigen die Warnung des einheimischen Almwirtes, dass der Direktabstieg aufgrund der vergangenen Niederschläge wohl etwas rutschig wäre und nehmen stattdessen den etwas ausholenden Weg über den Rietboden. Dieser holt weit nach Norden aus, um dann wieder fast auf die durch die Schlucht verlaufende Route zu stoßen. Statt durch die Schlucht verläuft unser Weg aber, manchmal deutlich ausgesetzt, in weitem Zickzack durch die Bergflanke oberhalb von Matt.
Langsam entschwinden die Tschingelhörner, die uns heute den ganzen Tag begleitet hatten, unseren Blicken, verdeckt durch die unseren Blick nun immer mehr einengenden Bergzüge.
Die Alpe Rietboden, noch weit vor dem schon beschriebenen Steilabstieg, wird von einer Materialseilbahn bedient. Auch ein älterer Herr gehört wohl an diesem Tag zum "Material". Ob das wohl erlaubt ist? Aber auf dieser Höhe gelten andere Regeln Gesetze. Und wer würde den steilen Aufstieg einer Reise in der luftigen Kiste vorziehen wollen?
Der Rest des Abstiegs zieht sich, wie so oft, in die Länge und dauert fast anderthalb Stunden. Im Tal angelangt, sind wir dankbar darüber, nicht mehr meilenweit zu unseren Autos laufen zu müssen.