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Mi. 27.8.2008 Fridolinshütten | Impressum und Datenschutz
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Sa. 30.8.2008 Jöriseen | ![]() |
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Gebiet | ![]() |
Startpunkt | Parkhaus Pischa-Lift (ca. 1800 m, P) |
höchster Punkt | 2444 m |
Gesamtanstieg | 650 Höhenmeter |
Gesamtstrecke | 3:00 h |
Anspruch | leicht (T1, Wandern) |
Datum | 29.08.2008 (Fr.) |
Route | Parkhaus Pischa-Lift (ca. 1800 m, P) → Flüelaberg → Alpe Bedraberg (2149 m) → Chaltboden (2119 m)→ Hüreli (2444 m) → Gratweg zur Pischalift-Bergstation → Abstieg zum Parkhaus Pischa-Lift |
Endlich ist in diesem Sommer wieder einmal ein einigermaßen beständiges Wochenendwetter vorher gesagt. Das möchte ich dazu nutzen, ein paar Tage in den Bergen zu verbringen. Im letzten Jahr war ich beim Rückzug vor einer Schlechtwetterfront im Gebiet um Davos hängen geblieben, und dorthin zieht es mich nun. Zudem hatte ich bereits zweimal versucht, die Tour zu den Jöriseen am Albulapass zu unternehmen, war aber einmal am Neuschnee und beim nächsten Mal am dichten Nebel gescheitert. Diesmal sollte es hoffentlich endlich klappen.
Los ging es direkt nach des frühem Feierabend am Freitagmittag. Gut zwei Stunden später biege ich am wohlbekannten Davoser See in die Albulapassstraße ein, etwas gebremst durch langsam fahrende Erntefahrzeuge und einige Baustellen. Trotzdem bleibt noch genügend Zeit für eine Nachmittagstour. Geeignet erscheint mir das Gebiet um den Pischa und so biege ich kurz vor dem Hotel "Alpenrose" ab und lasse mein Fahrzeug gut beschirmt im Untergeschoss des Skilift-Parkplatzes (zum Pischa) stehen.
Als Wanderziel kommt zu diesem Zeitpunkt noch das Seehorn hoch über Davos oder das noch etwas höher aufragende Hüreli in Frage. Welcher der beiden Gipfel es sein soll, das möchte ich erst spontan vor Ort entscheiden.
Bild 1:
Schon vom Parkplatz aus hat man eine traumhafte Aussicht hinüber Richtung Flüela mit dem markanten Flüela-Weißhorn, an dessen Flanke entlang die Tour des nächsten Tages führen wird.
Bild 2:
Gleich vom Anfang weg geht es steil nach oben. Bald ist ein Bachbett über ein sichtbar neu errichtetes Brücklein, das die von einer Mure oder vom Hochwasser weggeschwemmte alte Brücke ersetzt. Weiter geht es auf gutem Alpweg, dessen Kehren man gelegentlich etwas abkürzen kann, nach oben.
Bald werden die Berge jenseits von Davos (Strela und Chörbsch Horn?) sichtbar
Bild 3:
Direkt am trockenen Wegesrand blühen unzählige dieser bis zu einem halben Meter hoch werdenden Korbblütler (vermutlich das raukenblättrige Greiskraut).
Bild 4:
Nun werden auch die Gipfel auf der rechten Seite der Albula-Passstraße sichtbar. Ganz hinten ragt das knapp über 3000 m aufweisende imposante, aber einfach zu besteigende Schwarzhorn empor.
Der Weg windet sich nun weiter hoch und endet an der Talstation eines weiteren Skiliftes. Von dort aus führen mehrere Wege auf grasigem Gelände immer dem Lift entlang nach oben. Nachdem der Weg weiter oben immer mehr in die falsche Richtung abbiegt, gehe ich den Rest des Weges querfeldein in die gefühlte Zielrichtung.
Bild 5:
Alpen-Glockenblume
Bild 6:
Alpen-Glockenblume
Bild 7:
Den Weg habe ich endgültig verloren, möchte aber auch nicht auf den Grat aufsteigen, da dies mein Abstiegsweg werden soll. So halte ich mich immer am Hang und folge höhenlinienparallel den von den Kühen getrampelten Wegspuren.
Bald ist der zweite anvisierte Gipfel, das Hüreli - und dazwischen noch eine tief ausgeschnitten Schlucht - zu sehen.
Bild 8:
Rückblick auf Flüela-Weißfluh und Schwarzhorn links und rechts des Albulapasses.
Bild 9:
Kurz vor der Alp Bedraberg stößt man wieder auf etwas felsigeres Gelände, in dessen Nischen sich Weidenröschen festgesetzt haben.
Bild 10:
Alp Bedraberg mit dem langgezogenen, lawinensicher gebauten Kuhstall
Bild 11:
Flüela-Weißhorn
Bild 12:
südliche Gipfel jenseits von Flüela-Weißfluh und Schwarzhorn
Bild 13:
Das Hüreli, nun von der anderen Seite (Alpe Bedraberg) aus gesehen, mit dem recht harmlos anmutenden Gipfelchen
Bild 14:
Bild 15:
Vom Bedraberg ist es nur noch ein Katzensprung zum Chaltboden, wo die Entscheidung, welcher Gipfel denn nun angepackt werden soll, gefällt werden muss. Angesichts der fortgeschrittenen Tageszeit scheint es vernünftiger, den jetzigen Standpunkt zum Umkehrpunkt zu deklarieren und dementsprechend das Hüreli als Gipfel anzugehen.
Auf sanft ansteigendem, geröllgesäumtem Weg geht es nun aufwärts bis zu einem Sattel.
Bild 16:
Während die Alp Bedraberg bereits völlig verlassen zu sein scheint grast hier noch das liebe Vieh - besser gesagt genießt ihre wohlverdiente Mittagsrast.
Bild 17:
Auf der anderen Seite des Sattels genießen die Stuten mit ihren Fohlen den Spätsommernachmittag. Die Pferde scheinen recht neugierig auf den späten Gast zu sein und setzen sich recht bald in Bewegung, dass es einem schon fast angst und bange wird vor den großen Tieren. Aber der berühmt-gewordene Pferdeflüsterer-Trick hilft und hält die aufdringlichen Tiere auf Distanz.
Bild 18:
Das nun echt imposant erscheinende Schwarzhorn
Bild 19:
Auch nach Osten ist der Blick nun frei. Zu sehen ist die Bergstation Pischa (Bildmitte, hier kaum erkennbar, siehe aber weiter unten). Weit überragt wird dieser Hügel aber vom gleichnamigen Gipfel, dem 2488 m hohen Pischahorn.
Bild 20:
Der weitere Aufstieg verläuft nun über eine mäßig steile Flanke, wobei immer neue Weit- und Tiefblicke den Betrachter erfreuen. Hier im Tal der Davosersee; im rechten Vordergrund ist das Seehorn sichtbar.
Bild 21:
Blick nach Nordosten: Im Tal in der Bildmitte liegt das Berghaus Vereina; dahinter die wolkenbekränzten etwa weniger bekannten Gipfel im Grenzgebiet zwischen der Schweiz und Österreich.
Bild 22:
Nach einem kurzen Spaziergang ist der Gipfel des Hüreli mit seinem markanten, aber nicht sehr professionellen Gipfelkreuz erreicht.
Bild 23:
Habichtskraut
Bild 24:
verträumter Blick auf die Gipfelzacken im Westen - weit jenseits von Davos
Bild 25:
Der Abstiegsweg vom Hüreli führt an der südlichen Flanke entlang und verläuft dann weiter auf dem breiten Gratweg.
Bild 26:
Pischa-Bergstation, dahinter der Isentällispitz; am rechten Bildrand ist bereits die Jöriseefurggli, mein Ziel für morgen, zu erkennen.
Bild 27:
Noch einmal das Flüela-Weißhorn.
Bild 28:
Herbstboten
Bild 29:
Grashüpfer
Bild 30:
Inzwischen ist es schon recht spät geworden, und es wird Zeit, an den Abstieg zu denken. Zunächst geht es weglos hinunter zum Wanderweg-Zeichen und von dort noch einmal kurz zu dem daneben liegenden Aussichtspunkt über das Flüelatal.
Hier der Blick zurück zum Gipfel des Hüreli mit seinem extravaganten Gipfelkreuz.
Bild 31:
Nun geht es weiter auf breitem Weg, der immer etwas unterhalb des Grates verläuft, in Richtung Pischa. Mit der Zeit wird mir das zu langweilig. Der Blick ins Nachbartal ist dadurch völlig verstellt. So laufe ich die paar Höhenmeter nach oben und folge bald meinem eigenen Weg. Zum Glück kann ich hier hauptsächlich die felsigen Platten benutzen und muss mir deswegen keine Sorgen darüber machen, die Vegetation unnötig zu schädigen.
Blick vom weglosen Grat über das Mönchalp-Tal hinweg. Am gegenüber liegenden Hang ist der Anstiegsweg hoch zum Pischahorn zu sehen.
Bild 32:
Weit vor der Pischa-Bergstation trifft der Auf-/Abstiegsweg auf den Gratweg. Die Stelle ist mit riesigen Steinmännern markiert.
Bild 33:
verblühte Anemone
Der Lift ist schon längst geschlossen (über den gesamten Sommer?) und so interessiert mich die Bergstation nicht. Langsam wird es auch schon etwas dunkler und noch eine Menge Höhenmeter trennen mich von meinem fahrbaren Untersatz. Zunächst halte ich mich an den vorgegebenen Weg, aber dann reizt es mich noch, die am Morgen entdeckte, offensichtlich tief eingekerbte Schlucht zu begutachten. So wandele ich auf Kuhpfaden weiter in südlicher Richtung, wo ich hoffentlich freie Sicht auf die Schlucht haben werde. Der Abstieg geht schnell vonstatten, wird aber durch heideähnliche verbuschte Flächen immer wieder mühselig. Die herbstlich überhauchten Heidelbeer- und Alpenrosensträucher leuchten im milden Abendlicht. Kurz danach komme ich auch an die Grenze des Machbaren. Steil fällt der Hang ab, zum Teil ist er auch abgerutscht. Aber fotogen ist die Schlucht von diesem Standpunkt aus betrachtet auch nicht und so existiert kein einziges Foto davon.
Bild 34:
Die Sonne verschwindet nun hinter den westlichen Hängen und ich tauche vollends in den Schatten ein. Nun bleibt nichts anderes mehr übrig, als zügig abzusteigen und mir ein Plätzchen für die Nacht zu suchen.
Abendlicht (Flüela-Weißhorn) kurz vor Erreichen des Parkplatzes.
Schnell klettert der Schatten auch an den bisher noch sonnenbeschienenen Berghängen hoch und die Dunkelheit beginnt den Tag einzuholen. Ich fahre nun ein paar Kilometer weiter hoch Richtung Flüelapass, noch unsicher, wo ein günstiger Platz für die Übernachtung zu suchen wäre. Mir ein Nachtquartier zu suchen, erscheint mir angesichts des weit fortgeschrittenen Abends eine Geldverschwendung und so halte ich auf dem Wanderparkplatz beim Aufstieg zu den Jöriseen, stelle dort mein Zelt auf und verbringe die Nacht vor Ort, was die Möglichkeit eröffnet, am nächsten Morgen schon bei Tagesanbruch loszumarschieren.