Val Maroz

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Gebiet Bergell (Schweiz)
Startpunkt P bei Casaccia (1458 m)
höchster Punkt 2150 m
Gesamtanstieg 700 Höhenmeter
Gesamtstrecke 5:00 h, 15 km
Anspruch einfach (T2, Bergwandern)
Datum 12. Juni 2009 (Fr.)
Route Parkplatz bei Casaccia (1458 m) Maroz Dora Maroz Dent (2035 m) Magnocca Casaccia

 

Blick von Casaccia Richtung Albigno-Stausee

Bild 1:

An vorigen Tag hatte ich mich etwas zu sehr verausgabt, so dass ich mir für heute eher eine kleinere Strecke vorgenommen habe. Sie lässt sich jederzeit erweitern oder abbrechen.

Als Ausgangspunkt dient Casaccia, der letzte Ort vor dem Passanstieg nach Maloja. Dort bleibt das Auto am Parkplatz stehen, nachdem der Weg wieder von Kühen, die auf die Weide getrieben werden wollen, frei ist.

Blick von Casaccia Richtung Albigno-Stausee und die nach Westen anschließenden Berge (P. Cacciabella).

 

Casaccia

Bild 2:

Nun geht es los. Ein kurzes Stück entlang der Asphaltstraße, dann biegt der Wanderweg in den Anstiegshang ein und führt durch abwechslungsreiches, teilweise offenes Gelände.

Casaccia und deren Kirche

 

Schlangen-Wegerich

Bild 3:

Am frühen Morgen herrscht noch weiches Licht. Da ich alle Zeit der Welt zu haben glaube, komme ich wegen häufiger "Störungen" zwecks Fotografierens nur langsam vorwärts.

Plantago maritima ssp. serpentina (Schlangen-Wegerich) in Blüte

 

Kugel-Rapunzel

Bild 4:

Kugel-Rapunzel (Phyteuma orbiculare)

 

Gipfel über dem Bondasca-Tal

Bild 5:

Gipfel über dem Bondasca-Tal (Piz Badile ?)

 

Gebirgs-Thymian

Bild 6:

vermutlich Thymus praecox ssp. polytrichus (Gebirgs-Thymian)

 

Krabbenspinne

Bild 7:

Krabbenspinne

 

Lawinenschneise

Bild 8:

Eine Lawinenschneise am Aufstiegsweg kündet von massiven Schneefällen im vergangenen außerordentlich schneereichen Winter

 

Veilchen

Bild 9:

Veilchen

 

?

Bild 10:

?

 

Alpen-Ehrenpreis

Bild 11:

Südalpen-Lungenkraut (Pulmonaria australis)

 

Hornkraut (Cerastium)

Bild 12:

Miere

 

Pinguicula alpina

Bild 13:

Direkt neben dem Flüsschen wächst auf einer feuchten Wiese massenhaft weißgelb blühendes Fettkraut. Jenseits des Wanderweges ist der Hang violett gesprenkelt von Veilchen-Polstern.

Alpen-Fettkraut (Pinguicula alpina)

 

Pinguicula alpina

Bild 14:

Alpen-Fettkraut (Pinguicula alpina)

 

Blick Richtung Val Maroz

Bild 15:

Blick Richtung Val Maroz

 

Vergissmeinnicht

Bild 16:

Vergissmeinnicht

 

Alpenhelm

Bild 17:

Alpenhelm (Halbschmarotzer) an seinem nassen Standort.

 

Alpen-Leinkraut

Bild 18:

Alpen-Leinkraut (Linaria alpina)

 

Bachquerung

Bild 19:

Nun geht es für eine Weile wieder zurück auf den Fahrweg, der jedoch bald eine Herausforderung bereit hält. Was in der Regel als ein harmloses Bächlein vom Septimer herab gestürmt kommt, ist heute ein breiter, reißender Bach, der kaum trockenen Fußes, höchstens mit einem beherzten Sprung, zu queren ist. Mein Sprung ist etwas zu kurz ausgefallen und für den Rest des Tages ist mein linker Schuh etwas durchnässt. Auch der darauf folgende Wanderer hat mit der Stelle so seine Schwierigkeiten, schafft es aber mit Hilfe seiner Stöcke.

 

Blick Richtung Val Maroz

Bild 20:

Blick Richtung Val Maroz. Links ist der Aufschwung zum Val di Cam zu sehen, dahinter der schneebedeckte Piz Duan (3130 m).

Der Weiterweg verläuft zunächst auf der rechten Seite des Baches, nimmt dann in einem kurzen Anstieg den im Mittelgrund sichtbaren, verbuschten Hügel, um sich dann zur Alpe Maroz Dent aufzuschwingen. Von dort führt der Weg wieder leicht abwärts in eine nasse Schwemmlandschaft, um dann den Bach über ein Holzbrücklein zu queren.

 

Gemeines Fettkraut

Bild 21:

Auch die zweite, in den Alpen weit verbreitete Fettkrautart, das blau blühende Gemeine Fettkraut (Pinguicula vulgaris) ist hier zu finden.

 

Alpen-Gelbstern

Bild 22:

Alpen-Gelbstern (Goldstern, Gagea fragifera)

 

Blick zurück

Bild 23:

Blick zurück über die Schlucht, an der vorbei der Weg hoch zum Septimer (nach Osten)führt.

 

Weg Richtung Val di Cam

Bild 24:

Der Felsriegel, der überwunden werden muss, um ins Val di Cam (nach Westen) zu gelangen. Die Route führt über den Rücken am linken Bildrand bis etwa zur halben Höhe hoch, quert dann (an ein paar Stellen unter Querung von Restschneefeldern) den gesamten Riegel leicht ansteigend, um dann den Endaufschwung zu nehmen. Schon vom Tal aus sieht man die Einsattelung durch eine Reihe markanter Steinmännchen bezeichnet.

 

Kreuz  bei Maroz Dent

Bild 25:

Ein unscheinbares Kreuz direkt bei Maroz Dent, im Hintergrund sind andeutungsweise die Steinmänner vom Übergang ins Val di Cam zu erkennen (direkt am Balken).

 

Die Gebäudegruppe von Maroz Dent.

Bild 26:

Die Gebäudegruppe von Maroz Dent.

Es ist warm geworden und ich bin hungrig. So suche ich mir denn einen Felsen zum Ausruhen und überlege, was ich den Rest des Tages anfangen soll. Das Val di Cam reizt mich schon noch. Andererseits macht das auch einen Abstieg von mehr als 1000 Höhenmetern erforderlich, was meine immer noch etwas vom Vortag lädierten Gebeine mir übel nehmen könnten. SO beschließe ich, mir einen faulen Tag zu machen und nur noch zuzuschauen wie andere sich abmühen.

 

Brückenquerung

Bild 27:

Der Nachzügler hat mich eingeholt und verlangt Auskunft, ob der Weg ins Val di Cam frei ist. Ich stimme dem zu und zeige ihm den Weg im Hang. Beruhigt zieht er von dannen, steht aber bald vor einer erneuten Herausforderung: Unter den Schneemassen ist die Holzbrücke, die den hier reißenden Fluss quert, zusammen gebrochen.

Nach anfänglichem Zögern und vergeblicher Suche nach Alternativen quert er die Restfragmente der Brücke mit Erfolg.

 

Bild 28:

 

Anstieg

Bild 29:

Leider ist der Himmel nicht mehr ganz so blau. Mich zieht es noch Richtung Talschluss, um dann gemütlich wieder nach Casaccia absteigen zu können. Wechselnd über Wiesen und über Felsblöcke geht es nun sanft aufwärts.

Blick richtung Talschluss

 

Die Schwemmebene jenseits von Maroz Dent.

Bild 30:

Die riesige Schwemmebene jenseits von Maroz Dent.

Blick zurück nach Südosten. Links die Alpe Maroz Dent, dahinter die Berge jenseits des Silsersees.

Später stellt sich heraus, dass ich auch die Seite hätte wechseln müssen, um weiter Richtung Talschluss und den Übergang ins Val da la Duan zu kommen. Aber auch auf der rechten Talseite finden sich immer wieder Wegspuren, denen ich grob folge - die immer wieder auftauchen oder verschwinden. Markierungen gibt es aber keine mehr.

Bald ginge der Weg nur noch über steile Rasenflächen weiter. Und so erkläre ich die Exploration für beendet und mache noch mal eine Pause. Der Sinn dieser Pause liegt darin, beim schöneren Licht des heranrückenden Abends noch mal die Blütenpflanzen fotografieren zu können. Doch leider macht da der Wettergott einen Strich durch die Rechnung!

 

Blick nach Südosten.

Bild 31:

Blick nach Südosten. Die Alpe Maroz Dent liegt hinter dem Schutthügel in der Bildmitte. Ganz hinten die Ausläufer der Engadiner Bergriesen, inzwischen schon deutlich wolkenbekränzt.

 

Blick zum Sattel ins  Val di Cam

Bild 32:

Blick zum Sattel (rechts), der zum Val di Cam führt. Links davon die Pizzi Marox oder der P. Lizun.

 

Bild 33:

Südalpen-Lungenkraut (Pulmonaria australis)

 

Wasserfall am Talschluss

Bild 34:

Wasserfall am Talschluss

Immer mehr verzieht sich die Sonne und dementsprechend kalt wird es. Zeit für mich aufzubrechen.

 

Einsattelung zum Val di Cam

Bild 35:

Blick auf das immer noch mit Restschneefeldern durchsetzte Gebiet. Rechts wieder die Einsattelung zum Val di Cam.

 

zerstörte Brücke

Bild 36:

Der Abstieg erfolgt zunächst auf demselben Weg, halte mich dann aber eher Richtung Bach und gelange so an die schon erwähnte zerstörte Brücke.

Weiter gehts am Fluss entlang auf nicht markierten, aber guten Pfaden. Die Schlucht wird enger, tiefer und steiler. Einmal noch gelangt man direkt an den Fluss. Und zwar an der Stelle, die wohl einmal eine kleine Staumauer getragen hatte. Dort sitzt ein kleines Materialhäuschen, gerade mal mannsgroß, etwas windschief etwa einen Meter über dem Fluss. Wozu das mal gedient hat, ist unklar.

Der Fluss vertieft sich weiterhin, aber der Weg führt am Hang entlang weiter. Erst zum Schluss ist im steilen Gelände kein Durchkommen mehr und man muss ein wenig zum offiziellen Pfad hochsteigen.

 

Querung der überschwemmten Alpstraße

Bild 37:

Diesmal ziehe ich bei der Querung der überschwemmten Alpstraße einfach die Schuhe und Socken aus und mache eine kleine Kneippkur. Das Wasser ist in der Tat eiskalt. Ein bisschen wärmende Sonne könnte man da gut gebrauchen, aber die hat sich nun endgültig verzogen. Leider ist mit Fotografieren bei dem Licht nun nicht mehr viel zu machen.

 

Blick zum Albigna - Stausee

Bild 38:

Ein letzter Blick zum Albigna - Stausee. Rechts davon die Scioragruppe